WHO fordert von China Offenlegung von Daten zu ersten Corona-Infektionen
Über ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie fordert die WHO China auf, weitere Daten über die erste Corona-Infektion offenzulegen. China lehnt bisher ab.
Das Wichtigste in Kürze
- In Wuhan wurde vor eineinhalb Jahren der erste Corona-Fall verzeichnet.
- Die WHO fordert nun China auf, weitere Daten diesbezüglich zu veröffentlichen.
- Zahlreiche Staaten meinen, China habe den Zugang zu wichtigen Daten verwehrt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat China dazu aufgerufen, Rohdaten zu den ersten Corona-Fällen offenzulegen. Der Zugang zu diesen Informationen sei von «entscheidender Bedeutung» für die weiteren Untersuchungen zum Ursprung der Pandemie, erklärte die WHO.
Dies sei auch wichtig, um die Theorie eines Laborunfalls zu prüfen. China wies die Forderung zurück: Peking ziehe «wissenschaftliche» Bemühungen «politischen» vor. «Wir sind gegen die politische Zurückverfolgung und die Aufgabe des gemeinsamen Berichts», sagte Vizeaussenminister Ma Zhaoxu am Freitag.
China bestreitet Vorwürfe energisch
Vorschläge für neue Untersuchungen wies er zurück. Weitere Nachforschungen könnten nur auf Basis des bereits veröffentlichten Berichts stattfinden.
Nach Beginn der Pandemie war darüber spekuliert worden, ob das Virus bei einem Unfall, entwichen sein könnte. Die chinesische Regierung bestreitet dies energisch.
Zugang zu Daten sind verwehrt worden
Das Team von internationalen Experten der WHO hatte Wuhan erst im Januar besuchen können. Der entsprechende Bericht wurde Ende März veröffentlicht, lieferte aber keine klaren Ergebnisse.
Die Labor-Theorie stuften die WHO-Experten damals als «extrem unwahrscheinlich» ein. An dem Bericht wurden aber schnell Zweifel laut. Zahlreiche Staaten äusserten ihre Besorgnis darüber, dass der Zugang zu Daten verwehrt worden sei.
Die WHO erklärte im Juli, wie wolle in der zweiten Stufe der Untersuchungen zum Corona-Ursprung auch Labore in China kontrollieren. Die Regierung in Peking lehnt dies ab.