Schon 18 Menschen kamen wegen des neuen Coronavirus in China ums Leben. Trotzdem: Die WHO ruft vorerst keinen internationalen Gesundheitsnotstand aus.
Tedros Adhanom Ghebreyesus
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag vor den Medien. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die WHO ruft wegen des neuen Coronavirus vorerst keinen internationalen Notstand aus.
  • Bisher gebe es ausserhalb Chinas keine Hinweise auf eine Übertragung von Mensch zu Mensch.
  • 18 Menschen sind bisher gestorben, mehr als 570 Menschen haben sich infiziert.
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ruft wegen des neuen Coronavirus in China vorerst keinen internationalen Gesundheitsnotstand aus.

Die Erkrankung habe in China zu einem Notstand, aber «noch nicht» zu einem weltweiten Gesundheitsnotstand geführt, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstagabend nach einer zweitägigen Krisensitzung in Genf.

Bisher gebe es ausserhalb Chinas «keine Hinweise» auf eine Übertragung des Krankheitserregers von Mensch zu Mensch, sagte er zur Begründung.

Bereits 18 Todesopfer

In China sind nach Behördenangaben bisher 18 Menschen an dem Virus gestorben, der mitunter tödliche Atemwegserkrankungen verursacht. Mehr als 570 Menschen in China haben sich infiziert.

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Passagiere tragen Atemschutzmasken auf dem internationalen Flughafen Sydney. - dpa

Die chinesischen Behörden haben umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern: Mehrere Städte wurden unter Quarantäne gestellt und Feiern zum chinesischen Neujahrsfest abgesagt.

Erinnerungen an Sars-Epidemie

Ausserhalb Chinas wurden bisher einzelne Fälle aus Thailand, Japan, Südkorea, Taiwan und den USA gemeldet. Am Donnerstag kamen Fälle in Singapur, Vietnam und Saudi-Arabien hinzu. Auf Flughäfen in vielen Ländern wurden Sicherheitsvorkehrungen wie Temperaturscans bei Passagieren getroffen.

Coronavirus China
Beamte benutzen Infrarot-Thermometer, um die Temperatur von Passagieren zu überprüfen, die aus Wuhan an einem Bahnhof in Hangzhou in der ostchinesischen Provinz Zhejiang ankommen. - dpa

Die Infektion weckt Erinnerung an die Sars-Epidemie 2002/2003. An der ebenfalls durch ein Coronavirus ausgelösten Atemwegserkrankung starben damals 774 Menschen, die meisten in Festland-China und Hongkong. Den chinesischen Behörden wurde damals vorgeworfen, nicht schnell genug reagiert zu haben.

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