So sieht es in China wegen des Corona-Virus aus
In Wuhan stecken Millionen Menschen fest. Ein neuartiges Corona-Virus sorgt in der chinesischen Region derzeit für Blockaden, Isolierung und Warteschlangen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das in Wuhan ausgebrochene neuartige Corona-Virus sorgte bereits für 17 Todesopfer.
- Mehr als 600 Personen sind infiziert – Experten gehen aber von weit mehr Erkrankten aus.
- Die betroffene Region wird derweil abgeschottet. Die Menschen müssen Masken tragen.
17 Todesopfer und mehr als 600 Infizierte – so sieht die momentane Bilanz des neuartigen «2019-novel Coronavirus» in China aus. Von der Stadt Wuhan aus kam das Virus bereits bis nach Thailand, Japan und USA. In Europa gibt es bisher noch keine nachgewiesenen Fälle der Krankheit.
Seit Donnerstagmorgen ist Wuhan nun definitiv abgeschottet. Flüge, Züge, Fähren, Fernbusse und der öffentliche Nahverkehr in der 11-Millionen-Metropole wurden gestoppt. Auch die Ausfallstrassen wurden am Donnerstag nach und nach gesperrt.
Wuhan wird zur «Geisterstadt»
Stunden später folgten Beschränkungen für weitere Städte: In der 7-Millionen-Stadt Huanggang wird der öffentliche Verkehr von Mitternacht an gestoppt. Menschen sollen die Stadt nicht mehr verlassen, wie die Stadtregierung mitteilte. Zudem wird empfohlen, am besten nicht vor die Tür zu gehen. Von einer «Geisterstadt» ist in den Medien die Rede.
Ähnliche Restriktionen gelten für die benachbarte Stadt Ezhou mit einer Million und für die Stadt Chibi mit einer halben Million Einwohnern.
Eine solche grossangelegte Abschottungs-Aktion sei laut der WHO einzigartig. Es sei kein vergleichbarer Fall bekannt. Bilder in den sozialen Medien zeigen nun, wie die Situation und Massnahmen in den vom Corona-Virus betroffenen Regionen aussehen.
Die Regierung fordert die Bevölkerung auf, in der Öffentlichkeit Schutzmasken zu tragen. Wer in Hotels, Restaurants, Einkaufszentren oder Parks keine Maske trage, werde bestraft.
Warteschlangen in den Spitälern
Infizierte werden derweil vom Rest der Bevölkerung isoliert. Sie kommen in den Spitälern in Quarantäne. In den Krankenhäusern sammeln sich die Patienten an – es kommt zu langen Warteschlangen. Man ist sich nicht sicher: Was ist eine normale Erkältung oder die Grippe, was die neue Lungenkrankheit?
An den Flughäfen und Bahnhöfen ausserhalb von Wuhan werden die aus Wuhan kommenden Menschen überprüft. Temperaturen und andere Gesundheitsmerkmale werden gecheckt.
Die ersten Infektionen werden mit einem inzwischen geschlossenen Fischmarkt in Wuhan in Verbindung gebracht, auf dem auch Wildtiere verkauft wurden. Analysen des Erbguts hatten ergeben, dass es sich bei dem Erreger um eine Sars-Variante handelt.
Es wird spekuliert, dass die Regierung zu spät oder zu wenig informiert habe. Denn bereits bei der Sars-Pandemie 2002/2003 wurde das Problem über Wochen verschwiegen und vertuscht.