Laut einem Medienbericht überprüfen die Ermittler in Österreich, ob die Wiener Terrorverdächtigen auch schon bei Rammstein einen Anschlag geplant hatten.
Rammstein stehen auch 2024 auf der Bühne.
Rammstein stehen auch 2024 auf der Bühne. - IMAGO/Gonzales Photo

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ermittler untersuchen nach der Absage der Swift-Konzerte in Wien weitere Pläne.
  • Demnach steht ein Doppelkonzert von Rammstein in Klagenfurt (Ö) im Fokus.
  • Einer der Verdächtigen war dort ebenfalls am Bühnenaufbau beteiligt.
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In Österreich werden nach der Absage von drei Taylor-Swift-Konzerten in Wien weitere Details bekannt. Wie die «Bild» berichtet, prüfen die Ermittler demnach, ob die festgenommenen Terrorverdächtigen bereits beim Rammstein-Doppelkonzert in Klagenfurt (Ö) im Juli ein Anschlag geplant hatten. Doch alles auf Anfang.

Am Mittwochmorgen nahmen Spezialkräfte einen aus Nordmazedonien stammenden 19-Jährigen in Ternitz (Ö) fest. Er gilt als der mutmassliche Haupttäter der Anschlagspläne. Zeitgleich schnappten sich die Cobras einen 17-jährigen Bosnier im Ernst-Happel-Stadion der österreichischen Hauptstadt.

Fühlst du dich bei Konzerten sicher?

Mittlerweile wurde ausserdem ein dritter Verdächtiger festgenommen: Es handelt sich dabei um einen 18-jährigen Iraker aus dem Umfeld des mutmasslichen Haupttäters.

Brisant: Der 17-jährige Bosnier, der im Stadion festgenommen wurde, war dort mit dem Bühnenaufbau für die geplanten drei Swift-Konzerte beschäftigt. Kurz zuvor hatte er eine Stunde lang mit dem vermutlichen Haupttäter telefoniert, der bereits Sprengstoff besorgt hatte. Per Handyortung fanden die Ermittler den jungen Mann im Sicherheitsbereich des Stadions.

Und jetzt kommts! Wie die «Bild»-Zeitung berichtet, soll der 17-Jährige im Juli auch die Bühne für das Doppelkonzert der deutschen Band Rammstein in Klagenfurt (Ö) mit aufgebaut haben.

Wien
Wegen Terroralarms wurden in Wien die Konzerte von Taylor Swift abgesagt. - keystone

Weiter heisst es, dass die Staatsschützer jetzt in seinem Portemonnaie Aufkleber des IS fand. Und er soll sich von seiner Freundin getrennt haben. «Um bereit zu sein für einen Anschlag?», fragt das Boulevardblatt.

Auch wird erwähnt, dass der Bühnenbauer zusammen mit dem mutmasslichen Haupttäter mit aufgesetztem Blaulicht Auto gefahren sei. Dieses Blaulicht gehörte laut dem österreichischen Innenministerium auch zum Terrorplan, um sicher zum Stadion und nach der Tat davon wegzukommen.

Strafverteidiger: «Eine Verkettung unglücklichster Zufälle»

Der bekannte Strafverteidiger Dr. Nikolaus Rast hat die Verteidigung des 17-jährigen Bosniers übernommen. Für den Wiener sind die Vorwürfe nicht plausibel. Er nennt sie «eine Verkettung unglücklichster Zufälle». «Das Taylor-Swift-Konzert hätte nicht abgesagt werden müssen. Er sagt, er ist kein Islamist. Er ist komplett fertig wegen der Vorwürfe», wird Rast in dem Bericht zitiert.

Weiter sagt der Strafverteidiger, dass sein Mandant den mutmasslichen Hauptverdächtigen schon seit fünf Jahren kenne. Die Blaulicht-Fahrten habe er einfach lustig gefunden. «Das macht ihn doch nicht zum Terroristen.» Rast erwähnt weiter, dass der Inhalt des Telefonats zwischen den beiden nicht bekannt sei und er das IS-Bildchen geschenkt bekommen und in seinem Portemonnaie vergessen habe.

19-Jähriger plante Swift-Anschlag
Dieser 19-Jährige soll einen Anschlag auf die Taylor-Swift-Konzerte in Wien geplant haben. - X/@Ulfh3dnar_

Rast sagt, sein Mandant habe sich nicht radikalisiert und sich auch nicht von seinem sozialen Umfeld abgewandt. «Er ging in dieselbe Moschee, in die alle Bosnier in Wien gehen.» Von seiner Freundin habe er sich getrennt, weil es einfach nicht mehr gepasst habe.

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