Wikileaks-Gründer Julian Assange laut Ärzten in Lebensgefahr
Das Wichtigste in Kürze
- Ärzte sorgen sich um Wikileaks-Gründer Julian Assange.
- In einem Brief an die britische Innenministerin warnten sie, er brauche dringend Hilfe.
In einem am Montag veröffentlichten Brief an die britische Innenministerin Priti Patel warnten sie, Julian Assange benötige dringend Hilfe.
Dafür müsse er aus dem Hochsicherheitsgefängnis in Belmarsh südöstlich von London in eine Universitätsklinik verlegt werden. Andernfalls bestünden «wirkliche Sorgen», dass Assange «im Gefängnis sterben könnte».
«Die medizinische Lage ist dringend. Es gibt keine Zeit zu verlieren», schrieben die Mediziner aus acht Staaten, darunter Deutschland. Bei ihrer Einschätzung stützten sie sich nach eigenen Angaben auf Augenzeugenberichte von Assanges Gerichtstermin am 21. Oktober sowie auf einen Bericht von Uno-Berichterstatter Nils Melzer.
Seit April im Gefängnis
Die Ärzte äusserten Zweifel daran, dass Julian Assange physisch und psychologisch fit genug ist für die anstehenden Anhörungen. Diese thematisieren die zur von den USA beantragen Auslieferung.
Seit April sitzt Julian Assange in Grossbritannien eine fast einjährige Haftstrafe wegen Verstosses gegen Kautionsauflagen ab. Zuvor hatte er sich sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London versteckt. Dies um einer Auslieferung nach Schweden wegen der Vergewaltigungsvorwürfe zu entgehen. Die schwedische Justiz hatte vergangenen Dienstag die Ermittlungen gegen Assange wegen mutmasslicher Vergewaltigung eingestellt.
In den USA ist der Wikileaks-Gründer wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstössen gegen das Anti-Spionage-Gesetz angeklagt. Derzeit läuft das Auslieferungsverfahren dazu in Grossbritannien. Im Falle eines Schuldspruchs in allen Anklagepunkten in den USA droht ihm dort lebenslange Haft.