«Wir werden Italien nicht dem Chaos überlassen»

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Italien,

Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung will nach einem möglichen Sieg bei der italienischen Parlamentswahl im März an die Macht. Bisher hatte die Partei eine Regierungsübernahme ausgeschlossen.

Luigi Di Maio ist der Spitzenkandidat der Fünf-Sterne-Bewegung in Italien.
Luigi Di Maio ist der Spitzenkandidat der Fünf-Sterne-Bewegung in Italien. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fünf-Sterne-Bewegung in Italien liegt in Umfragen für die Parlamentswahl im März an erster Stelle.
  • Dahinter folgen die rechten Parteien mit Silvio Berlusconi als Strippenzieher – an dritter Stelle liegen die regierenden Sozialdemokraten.
  • Sollte die Fünf-Sterne-Bewegung die Wahl gewinnen, wird sich ihr Spitzenkandidat Luigi Di Maio wohl um ein Bündnis mit Parteien aus dem linken Spektrum bemühen.
  • Die Partei fordert zudem mit Blick auf die Flüchtlingskrise mehr Solidarität von anderen Ländern der Europäischen Union.

Italiens Fünf-Sterne-Bewegung will bei der Parlamentswahl im März nach der Macht greifen. «Wir werden Italien nicht dem Chaos überlassen und noch am Wahlabend einen Appell an alle politischen Kräfte richten und Konsultationen einleiten», sagte ihr Spitzenkandidat Luigi Di Maio der «Welt» (Samstag).

Im Falle eines Wahlsiegs könnte der 31-jährige Vizepräsident des italienischen Abgeordnetenhauses Premierminister werden. Die von Komiker Beppe Grillo gegründete Partei hatte eine Regierungsübernahme lange ausgeschlossen.

Di Maio und seine Fünf-Sterne-Bewegung liegen in den Umfragen für die Wahl am 4. März derzeit in Führung. Dahinter folgen die rechten Parteien mit Silvio Berlusconi als Strippenzieher. Berlusconi darf aber selbst wegen einer Verurteilung wegen Steuerbetrugs nicht mehr antreten.

Erst auf Rang drei rangieren die regierenden Sozialdemokraten. Di Maio dürfte sich voraussichtlich um ein Bündnis mit Parteien aus dem linken Spektrum bemühen. Ein Bündnis mit den rechten Parteien könne er sich nicht vorstellen, antwortete Di Maio auf eine entsprechende Frage.

Mit Blick auf die Flüchtlingskrise forderte Di Maio mehr Solidarität von anderen Ländern der Europäischen Union. «Die osteuropäischen Länder können sich nicht einfach drücken. Von 100 Flüchtlingen, die in Italien ankommen, müssten 80 in andere EU-Länder reisen.» Andernfalls werde Italien mit seiner Aussengrenze im Mittelmeer nie mit dem Problem fertig werden.

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