Wirecard-Prozess: Verlängerung bis Ende 2025
Der Wirecard-Prozess zieht sich weiter und wird bis Ende 2025 verlängert. Dies gab das Landgericht München I bekannt.
Ein Gerichtssprecher erklärte, dass 83 weitere Verhandlungstage bis zum 18. Dezember 2025 angesetzt sind. Der Prozess gilt als der grösste Wirtschaftsbetrug in Deutschland seit 1945.
Bisher hat der Prozess bereits 168 Verhandlungstage und über 140 Zeugenvernehmungen hinter sich. Das «Handelsblatt» berichtet darüber.
Komplexität des Verfahrens
Im Wirecard-Fall ist unstrittig, dass im Management des mittlerweile zusammengebrochenen Dax-Konzerns kriminelle Machenschaften stattfanden.
Die Anklage wirft den Verantwortlichen vor, über Jahre hinweg fiktive Umsätze in Milliardenhöhe generiert zu haben. Dadurch sollten defizitäre Zahlungsdienstleister am Leben gehalten werden.
Schaden für Banken über drei Milliarden Euro
Laut der Münchner Staatsanwaltschaft beläuft sich der Schaden für die kreditgebenden Banken auf über drei Milliarden Euro (2,81 Milliarden Franken).
Die Verfahrensdauer ist vor allem auf die Komplexität des Sachverhalts zurückzuführen. Das Gericht muss tausende Dokumente prüfen, darunter mutmassliche Scheinverträge und gefälschte Zahlungsbelege aus mehreren Ländern.
Ein Urteil ist derzeit nicht in Sicht, wie der Gerichtssprecher betonte. Wie die «Zeit» berichtet.
Streit um die Verantwortlichkeit
Ein zentraler Streitpunkt im Prozess ist die Frage, wer die Hauptverantwortung für die Betrügereien trägt. Markus Braun, der ehemalige Vorstandschef von Wirecard, bestreitet alle Vorwürfe.
Er macht andere Personen, darunter den flüchtigen Ex-Vorstand Jan Marsalek, verantwortlich. Im Gegensatz dazu hat Oliver Bellenhaus Braun mehrfach beschuldigt, eine zentrale Rolle im Betrug gespielt zu haben.