Wirecard-Prozess: Verlängerung bis Ende 2025

Sandra Morgenroth
Sandra Morgenroth

Deutschland,

Der Wirecard-Prozess zieht sich weiter und wird bis Ende 2025 verlängert. Dies gab das Landgericht München I bekannt.

Der Wirecard-Prozess 2025
Der Wirecard-Prozess gegen den früheren Wirecard-Vorstandschef und seine zwei Mitangeklagten geht 2025 ins dritte Jahr. - Sven Hoppe/dpa

Ein Gerichtssprecher erklärte, dass 83 weitere Verhandlungstage bis zum 18. Dezember 2025 angesetzt sind. Der Prozess gilt als der grösste Wirtschaftsbetrug in Deutschland seit 1945.

Bisher hat der Prozess bereits 168 Verhandlungstage und über 140 Zeugenvernehmungen hinter sich. Das «Handelsblatt» berichtet darüber.

Komplexität des Verfahrens

Im Wirecard-Fall ist unstrittig, dass im Management des mittlerweile zusammengebrochenen Dax-Konzerns kriminelle Machenschaften stattfanden.

Wirecard
Wirecard rutschte 2020 spektakulär in die Insolvenz – bis Ende 2025 wird der Prozess verlängert. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Die Anklage wirft den Verantwortlichen vor, über Jahre hinweg fiktive Umsätze in Milliardenhöhe generiert zu haben. Dadurch sollten defizitäre Zahlungsdienstleister am Leben gehalten werden.

Schaden für Banken über drei Milliarden Euro

Laut der Münchner Staatsanwaltschaft beläuft sich der Schaden für die kreditgebenden Banken auf über drei Milliarden Euro (2,81 Milliarden Franken).

Markus Braun
Der frühere Wirecard-Chef Markus Braun ist mit zehntausenden Schadenersatzforderungen konfrontiert, doch viel Geld ist bei dem österreichischen Manager mutmasslich nicht mehr zu holen. - Magdalena Henkel/dpa

Die Verfahrensdauer ist vor allem auf die Komplexität des Sachverhalts zurückzuführen. Das Gericht muss tausende Dokumente prüfen, darunter mutmassliche Scheinverträge und gefälschte Zahlungsbelege aus mehreren Ländern.

Ein Urteil ist derzeit nicht in Sicht, wie der Gerichtssprecher betonte. Wie die «Zeit» berichtet.

Streit um die Verantwortlichkeit

Ein zentraler Streitpunkt im Prozess ist die Frage, wer die Hauptverantwortung für die Betrügereien trägt. Markus Braun, der ehemalige Vorstandschef von Wirecard, bestreitet alle Vorwürfe.

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Er macht andere Personen, darunter den flüchtigen Ex-Vorstand Jan Marsalek, verantwortlich. Im Gegensatz dazu hat Oliver Bellenhaus Braun mehrfach beschuldigt, eine zentrale Rolle im Betrug gespielt zu haben.

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