Wladimir Putin: Nur Diktatoren gratulieren zum 70. Geburtstag
Wladimir Putin feiert heute seinen 70. Geburtstag. Glückwünsche gibt es, kaum überraschend, nur von Verbündeten, als Geschenk ein Traktor und Berge von Melonen.
Das Wichtigste in Kürze
- Kremlchef Wladimir Putin feiert heute seinen 70. Geburtstag.
- In seiner Heimatstadt St. Petersburg trifft er auf Chefs von früheren Sowjetrepubliken.
- Gratulationen erhält Putin unter anderem aus Belarus, Nordkorea und von Patriarch Kirill.
- Dazu gibts auch Geschenke: Einen Traktor und Berge von Melonen.
Wladimir Putin ist heute 70 Jahre alt geworden. Zu seinem Geburtstag ist der Kremlchef nach St. Petersburg gereist.
In seiner Heimatstadt lädt der russische Machthaber zu einem Treffen mehrerer Staatschefs der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ein. Das Zusammenkommen soll zeigen, dass Wladimir Putin trotz des Angriffskriegs gegen die Ukraine international nicht isoliert ist.
Gratulationen zum «Runden» gibt es aus dem Ausland wenig überraschend nicht viel. Im Westen herrscht generell grosses Schweigen.
Lukaschenko und Kim Jong-un gratulieren Wladimir Putin
Anders klingt es bei Putins Verbündeten. So wendet sich zum Beispiel der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko an den 70-Jährigen.
«Bitte akzeptieren Sie meine herzlichsten Glückwünsche an Ihrem Geburtstag.» So wird der Machthaber von der belarussischen Staatsagentur BelTA gemäss «Merkur.de» zitiert. Zum runden Geburtstag schenkt er Putin zudem einen Gutschein für einen Traktor aus heimischer Produktion in «Handmontage».
«Als echter Anführer einer grossen Macht treffen Sie gut überlegte und schwierige Entscheidungen», findet Lukaschenko. Dies, «um die unabhängige Entwicklung der Russischen Föderation zu sichern und die Traditionen sowie Werte des russischen Volkes zu schützen». Weiter lobt Lukaschenko die «tiefgreifende Integration» von Russland und Belarus.
Glückwünsche für Putin gibt es auch von weiter weg. Nordkoreas Diktator Kim Jong-un sendet gemäss der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti ebenfalls Gratulationen.
Er sei «zufrieden über das beispiellose Wachstum der gegenseitigen Unterstützung und die Kooperation zwischen den beiden Ländern», wird Kim Jong-un zitiert.
Der nordkoreanische Machthaber gratuliert Putin: Er habe «die Herausforderungen und Drohungen der Vereinigten Staaten zerschlagen», berichtet Reuters.
«So lange es Wladimir Putin gibt, gibt es Russland»
In einem langen Glückwunschvideo meldet sich auch Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow, Wladimir Putins «Bluthund», zu Wort. Der russische Präsident habe in der Geschichte des tschetschenischen Volkes eine Schlüsselrolle gespielt. Die Region sei vom Terror befreit worden, so Kadyrow.
Der Chef der Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, sagte: «So lange es Putin gibt, gibt es Russland.»
Aus Tadschikistan meldete sich zudem Diktator Emomali Rachmon. Dieser versuchte, dem Staatschef mit einem Geschenk von Wasser- und Honigmelonen das Alter zu versüssen. Gemäss dem Kreml soll auch Türkei-Präsident Recep Tayyip Erdogan mit Putin telefoniert haben. Von türkischer Seite bestätigt ist dies nicht.
The President of Tajikistan apparently gave President Putin two pyramids of melons 🍈 🍉 pic.twitter.com/ogvnHmzFpn
— Will Vernon (@BBCWillVernon) October 7, 2022
Patriarch Kirill ruft zum Gebet für Putin auf
Des Weiteren erhält der Kremlchef am Freitag geistlichen Beistand. Patriarch Kirill, Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, ruft zum Gebet für Putins Gesundheit und Langlebigkeit auf.
Er sagt: «Gott hat Sie an das Steuer der Macht gestellt, damit Sie einen Dienst besonderer Wichtigkeit und grosser Verantwortung für das Schicksal des Landes und des Ihnen anvertrauten Volkes leisten.»
Putin habe «den Ruf eines nationalen Anführers errungen, der seinem Vaterland selbstlos ergeben ist, es liebt und ihm alle seine Kraft widmet», so der Patriarch weiter. Er wünsche ihm «die körperliche und moralische Kraft für viele weitere Jahre».
Kirill gilt als grosser Unterstützer Putins und unterstützt auch den Angriffskrieg auf die Ukraine. 2012 bezeichnete der russisch-orthodoxe Patriarch Wladimir Putin als «Wunder».
Glückwünsche aus Donezk
Aus der von Russland besetzten Region Donezk meldete sich ausserdem der pro-russische Chef Denis Puschilin zu Wort.
«Für Menschen des Donbass wird der Name des Anführers für immer mit dem wichtigsten Vorfall der nahen Geschichte assoziiert: mit der Rückkehr nach Hause», zitiert ihn die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Die «Befreiungsaktion» sei eine «echte Rettung».