Experte warnt: Putin soll auch Nato-Nation ins Auge fassen
Mit dem Amtsantritt von Donald Trump dürfte die Ukraine deutlich weniger Hilfe aus den USA bekommen. Ein Autor erklärt, was dies für Folgen haben könnte.
Das Wichtigste in Kürze
- Russlands Staatschef Wladimir Putin könnte den Krieg auf einen Nato-Staat ausweiten.
- Dies befürchtet ein britischer Autor und Russlandforscher.
- Er glaubt, dass die Ukraine durch den Amtsantritt von US-Präsident Trump geschwächt wird.
Am Montag wird Donald Trump als neuer US-Präsident vereidigt. Bereits im Wahlkampf hatte der Republikaner deutlich gemacht, die US-Hilfen für die kriegsgebeutelte Ukraine drastisch zurückfahren zu wollen.
Der britische Autor und Russlandforscher Keir Giles befürchtet, dass der Kreml dadurch gefährlich gestärkt werden könnte. Konkret nämlich dann, wenn Russland seine Landstreitkräfte schneller wieder aufstellen als die Ukraine sie vernichten könne. Dies sagt Giles gegenüber der Boulevard-Zeitung «Daily Mirror».
«Dann sind die Bremsen gelöst und die Uhren ticken für Russlands nächsten Schritt», führt der Schriftsteller aus. «Sei es in der Ukraine oder gegen einen Nato-Staat.»
Keir Giles hält es also für möglich, dass Russlands Staatschef Wladimir Putin den Krieg ausweiten könnte. Auf diese Situation seien hochrangige Militärs und Geheimdienstler innerhalb der Nato aber vorbereitet.
Der Forscher erklärt auch, wie ein solches Szenario aus seiner Sicht verhindert werden könnte: Mit einem «Waffenstillstand, der mit unbestreitbaren Sicherheitsgarantien für die Ukraine einhergeht, um Russland wirksam abzuschrecken».
Ansonsten werde das Problem nur aufgeschoben und sogar noch verschlimmert, so Giles. «Russland könnte dann eine stärkere Position aufbauen, ohne dass es in der Ukraine zu einem Stillstand kommt.»
Haben Trump und Putin schon ein Treffen vereinbart?
Ob die Ukraine solche Sicherheitsgarantien bekommt, ist allerdings fraglich. Donald Trump macht ebenfalls kein Geheimnis daraus, die Beziehungen zwischen Washington und Moskau wieder verbessern zu wollen. Es soll laut einer Aussage Trumps sogar schon ein Treffen der beiden Staatschefs geplant sein.
Vor einigen Wochen behauptete der Republikaner auf einer Konferenz: «Präsident Putin hat gesagt, dass er mich so schnell wie möglich treffen will.»