Wladimir Putin: Ukrainische Angriffe behindern Wahl nicht
Die Ukraine greift das russische Grenzgebiet Belgorod an. Das habe keinen Einfluss auf die aktuell stattfindende Präsidentschaftswahl, sagt Wladimir Putin.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Präsidentschaftswahl in Russland ist durch ukrainische Angriffe nicht gefährdet.
- Amtsinhaber Putin bezeichnet die Aktionen als sinnlosen Störversuch.
- Das Volk Russlands werde mit einem noch grösseren Zusammenhalt reagieren.
Kremlchef Wladimir Putin hat die neuen Angriffe von ukrainischer Seite auf das russische Grenzgebiet Belgorod am ersten Tag der Präsidentenwahl als sinnlosen Störversuch bezeichnet.
«Ich bin überzeugt, dass unsere Menschen, das Volk Russlands, darauf mit einem noch grösseren Zusammenhalt reagieren», sagte Putin am Freitag bei einer Videoschalte mit den Vertretern nationalen Sicherheitsrates.
Die Menschen in dem Vielvölkerstaat liessen sich nicht einschüchtern, so der Präsident. Er will sich bei der bis Sonntag angesetzten Abstimmung zum fünften Mal im Amt bestätigen lassen. Der 71-Jährige stimmte online ab aus seiner Residenz in Nowo-Ogarjowo bei Moskau.
Zahlreiche zivile Verletzte in Belgorod
Bei den seit einigen Tagen andauernden Attacken gegen das russische Grenzgebiet Belgorod und auch gegen die Region Kursk gab es zahlreiche Verletzte in der Zivilbevölkerung. Putin kündigte Hilfe für die Opfer der Angriffe an.
Für die terroristischen Sabotageakte habe die Ukraine mehr als 2500 Kämpfer eingesetzt, bei denen sich die Verluste um die 60 Prozent bewegten, sagte Putin. Zudem seien 35 Panzer und etwa 40 gepanzerte Militärfahrzeuge eingesetzt worden. Die Ukraine versuche mit diesen Angriffen erneut, von den Niederlagen im eigenen Land abzulenken.
Das in die Nato strebende Land verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg, konnte aber weite Teile seiner besetzten Gebiete bisher nicht zurückerobern.
Putin lässt die Abstimmung für seine Wiederwahl unter Bruch des Völkerrechts auch in den besetzten Teilen der umkämpften Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson durchziehen. Die Ukraine verurteilte den Urnengang im Kriegsgebiet als illegal und forderte die internationale Gemeinschaft auf, die Wahl nicht anzuerkennen.
Die Abstimmung dauert bis Sonntagabend, wenn in Kaliningrad (früher Königsberg) an der Ostsee um 19 Uhr MEZ die letzten Wahllokale schliessen. Unmittelbar danach werden erste Prognosen erwartet. Erst in der Nacht zum Montag wird es aussagekräftige Ergebnisse geben. Laut Wahlkommission sind rund 114 Millionen Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen.