Wladimir Putin: Litauen bereitet sich auf Angriff von Russland vor
Litauen und Polen planen offenbar, Minen an ihren Grenzen zu Russland und Belarus zu verlegen. Litauen rechnet damit, von Wladimir Putin angegriffen zu werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Nachbarländer von Russland und Belarus bereiten sich auf einen Angriff vor.
- Litauen und auch Polen wollen ihre Grenzen zu den beiden Ländern verminen.
- Besonders in Litauen ist die Angst vor einem russischen Angriff täglich zu spüren.
- Ein Experte warnt vor einer Eskalation in 2026 - nach einem Friedenschluss in der Ukraine.
Während Donald Trump die Nähe zu Wladimir Putin sucht, fürchtet sich Europa von einem weiteren Angriff der Russen. Besonders die Nachbarstaaten wie etwa Litauen, das als ein mögliches Opfer gilt, stehen derzeit im Fokus. Entsprechend scheint sich das Land vorbereiten zu wollen, wie ein Bericht von «Prawda Ukraine» nahelegt.
Demnach gibt es in Litauen offenbar Pläne, die Grenze zu Russland und Belarus zu verminen. Das habe die litauische Verteidigungsministerin bei einem Treffen mit Amtskollegen aus Polen, Lettland, Estland und Finnland erwähnt.
Bei dem Treffen ging es demnach um eine Stärkung der Länder gegenüber Russland. Die beteiligten Staaten grenzen an Russland und sind Teil der baltischen Verteidigungslinie und der Nordostflanke der Nato.
Das litauische Verteidigungsministerium liess schliesslich auch in einer Erklärung verlauten: «Nach dem Vorbild Polens kann die Grenze an der Nordostflanke mit mehreren Ebenen von Befestigungen verstärkt werden. Unter anderem mit Antipersonen- und Panzerabwehrminen.»
Experte: «Letzter Sommer im Frieden?»
Am vergangenen Donnerstag gaben Polen, Litauen und Estland bekannt, aus der Vereinbarung zum Verzicht auf Anti-Personenminen auszusteigen. Estlands Verteidigungsminister Margus Tsahkna verteidigte den Schritt mit den Worten: «Es wäre ein Fehler, uns Waffen zu verbieten, die Russland gegen uns einsetzen würde.» Auch Polen plant demnach, Minen entlang der Grenzen zu Russland und Belarus zu verlegen.
Für einen Angriff von Wladimir Putin gibt es derzeit zwar noch keine unmittelbaren Anzeichen. Doch ein Militärhistoriker warnt, dass ein solcher nicht lange auf sich warten lassen könnte. Gegenüber der Bild betont Sönke Neitzel: «Wir sehen die Ankündigung eines grossen Manövers der Russen in Belarus. Wir sehen die sehr grosse Angst der baltischen Staaten, dass die Russen im Zuge dieses Manövers über die Grenze kommen.»

Der Militärwissenschaftler hält eine russische Militäraktion nach einem möglichen Ukraine-Friedensschluss – der bald kommen könnte – für denkbar. «Der Ausdruck ‹Letzter Sommer im Frieden› ist eben leider nichts völlig Irreales mehr, sondern es kann so kommen», warnt er.
Angst vor Wladimir Putin: «Wollen schon heute Abend kampfbereit sein»
Laut «Kyiv Independent» ist die Kriegsgefahr in Litauen täglich zu spüren. Eine 32-jährige Fintech-Fachfrau, die in der Hauptstadt Vilnius lebt, sagte gegenüber der Zeitung: «Gespräche über eine mögliche russische Invasion sind auf Partys, bei Zusammenkünften, in der Mittagspause und beim Smalltalk sehr verbreitet».
Die Regierung hat im Januar bekannt gegeben, dass man zwischen fünf und sechs Prozent des Bruttosozialprodukts für Verteidigung ausgeben wolle. Litauens Verteidigungsminister Dovilė Šakalienė erklärte in einer schriftlichen Antwort «Kyiv Independent»: «Der Ausbau unserer militärischen Fähigkeiten und die Stärkung von Allianzen sind von grösster Bedeutung.»

Der Krieg werde nicht morgen kommen, heisst es weiter. «Aber wir erfinden unsere Verteidigung neu, um schon heute Abend kampfbereit zu sein». Man kenne jeden Schritt von Wladimir Putin und bereite sich entsprechend vor.