Erdbeben

Zahl der Erdbeben-Toten steigt auf 11'700

Keystone-SDA
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Türkei,

Die Zahl der Toten nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien steigt weiter. Mehr als 11'700 Menschen sind in den Trümmern ums Leben gekommen.

Rettungskräfte suchen nach Überlebenden in den Trümmern von Gebäuden in Gaziantep.
Rettungskräfte suchen nach Überlebenden in den Trümmern von Gebäuden in Gaziantep. - Muhammad Ata/IMAGESLIVE/ZUMA/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Erdbebenopfer wurde erneut nach oben korrigiert.
  • Bisher forderte das verheerende Beben über 11'700 Tote in der Türkei und Syrien.
  • Die Bergungsarbeiten sind ein Rennen gegen die Zeit.

In den Erdbeben-Gebieten in Syrien und der Türkei werden bei der Suche nach Verschütteten immer mehr Leichen aus den Resten eingestürzter Gebäude geborgen. Mehrfach korrigierten die türkischen Behörden am Mittwoch die Zahl bestätigter Opfer nach oben – in den beiden Ländern starben mehr als 11'700 Menschen. Präsident Recep Tayyip Erdogan versprach den Betroffenen finanzielle Unterstützung und räumte zugleich Schwierigkeiten bei Rettungsaktionen ein. Vor allem im Norden Syriens ist die Lage unübersichtlich.

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Schäden nach den Erdbeben in der türkischen Stadt Adana. - AFP

Dort gestaltet sich die Unterstützung schwierig, die nicht zuletzt wegen der politischen Lage erschwert wird – so etwa am einzigen offenen Grenzübergang Bab al-Hawa zwischen der Türkei und Syrien. Dort hatte eine beschädigte Strasse die Lieferung humanitärer Hilfe verzögert. Die Fahrbahn ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile repariert. Die UN zeigte sich zuversichtlich, dass erste Lastwagen schon am Donnerstag wieder fahren könnten.

Viele Menschen werden noch vermisst

Bab al-Hawa ist der letzte von einst vier Grenzübergängen, über den Hilfen auch in die Teile Syriens gelangen können, die nicht von der Regierung kontrolliert werden. In Syrien herrscht seit 2011 Bürgerkrieg. Die Regierung von Präsident Baschar al-Assad beherrscht inzwischen wieder rund zwei Drittel des zersplitterten Landes.

Hilfsgüter, die über die Hauptstadt Damaskus ins Land kommen, werden von Assads Regierung verteilt. Immer wieder gibt es Berichte, dass sich die Regierung daran selbst bereichert und Gebiete übergeht, die sie als verfeindet betrachtet. Allein in dem Bürgerkriegsland werden noch Tausende Menschen vermisst. Es fehlt Ausrüstung, um Trümmer zu beseitigen.

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Zivilisten und Mitglieder des syrischen Zivilschutzes bergen in Harem in der Region Idlib ein Erdbebenopfer. - Anas Alkharboutli/dpa

Allein in der Türkei starben nach Angaben Erdogans bislang mehr als 9057 Menschen. Aus Syrien wurden zuletzt 2662 Tote gemeldet. Mehr als 57'000 Menschen wurden in den beiden Ländern verletzt. Die Opferzahl schnellte nicht zuletzt deshalb in die Höhe, weil sich nun deutlich mehr Rettungsteams an der Bergung beteiligen. Angesichts der vielen Vermissten wird befürchtet, dass noch mehr Leichen gefunden werden.

Bei den winterlichen Temperaturen drängt die Zeit. Vor allem die Türkei kann sich auf Hilfe aus dem Ausland stützen. Am Mittwoch trafen etwa 50 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) in Gaziantep im Südosten des Landes ein. Die Diakonie Katastrophenhilfe teilte mit, Partnerorganisationen hätten damit begonnen, Matratzen, Winterkleidung, Decken und Trinkwasser an Betroffene zu verteilen. Viele Organisationen riefen zu Spenden auf.

Erdbeben Türkei
Zerstörung nach dem Erdbeben in der Türkei. - AP Photo/Emrah Gurel

Die Türkei ist wegen ihrer geografischen Lage besonders erdbebengefährdet. Vielerorts wird jedoch auch die dürftige Bausubstanz als ein Grund für die vielen eingestürzten Häuser diskutiert.

Kritische Überlebensgrenze bei 72 Stunden

Mit einer Stärke von 7,7 bis 7,8 hatte das Beben am frühen Montagmorgen das Gebiet an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien erschüttert. Am Montagmittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,5 in derselben Region. Tausende Gebäude stürzten ein.

Die Bergungsarbeiten sind ein Rennen gegen die Zeit: Die kritische Überlebensgrenze für Verschüttete liegt normalerweise bei 72 Stunden. Temperaturen um den Gefrierpunkt machten den Überlebenden zusätzlich zu schaffen, viele haben kein Dach mehr über dem Kopf.

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