Zahl der tödlichen Flugzeugunglücke 2018 gestiegen
Siebenmal so viele Todesfälle waren 2018 der zivilen Luftfahrt zuzuschreiben wie im Vorjahr. Im langfristigen Vergleich hat sich die Sicherheit jedoch erhöht.
Das Wichtigste in Kürze
- 2018 sind insgesamt 556 Personen bei 15 Flugzeugunglücken ums Leben gekommen.
- Der schwerste Zwischenfall ereignete sich in Indonesien und forderte 189 Menschenleben.
Nach einem Rekordtiefstand im Vorjahr ist die Zahl der Todesopfer in der zivilen Luftfahrt 2018 wieder gestiegen. Weltweit starben im vergangenen Jahr bei 15 Unglücken insgesamt 556 Passagiere und Crewmitglieder, wie der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) heute Mittwoch mitteilte. Im langfristigen Vergleich hat sich die Sicherheit trotz steigender Fluggastzahlen dennoch deutlich verbessert.
Das schwerste Unglück im vergangenen Jahr war laut Daten des Aviation Safety Network (ASN) der Absturz einer Boeing 737 in Indonesien, bei dem Ende Oktober 189 Menschen ums Leben gekommen waren. Weitere Flugzeugunglücke mit mehr als 50 Todesopfern ereigneten sich in Russland, Nepal, Kuba und im Iran. Unglücke mit Militärmaschinen oder kleineren Flugzeugen mit weniger als 14 Passagiersitzen an Bord flossen nicht in die Statistik ein.
Im Jahr zuvor war das Risiko, beim Unglück eines Verkehrsflugzeugs ums Leben zu kommen, auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen gesunken: Bei insgesamt zehn Unglücken mit Flugzeugen im zivilen Einsatz waren 2017 insgesamt 79 Menschen ums Leben gekommen.
Trotz des Anstiegs 2018 zeige sich im langfristigen Vergleich, dass die «geringe Zahl der Verunglückten» ungeachtet steigender Passagierzahlen weiter sinke, erklärte der BDL. Demnach beförderten Fluggesellschaften im vergangenen Jahr laut der UN-Luftfahrtorganisation ICAO weltweit rund 4,4 Milliarden Passagiere – und damit mehr als 14 mal so viele wie 1970.
Flugverkehr immer sicherer
Die statistische Wahrscheinlichkeit, durch einen Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen, habe im Durchschnitt der 70er-Jahre bei eins zu 264'000 gelegen, im vergangenen Jahr bei rund eins zu 7,9 Millionen. «Fliegen war im Jahr 2018 also rund 30 Mal sicherer als in den 70er-Jahren», erklärte der BDL. 2017 hatte dieser Faktor 350 betragen.
Eine wachsende Herausforderung sieht der Verband in der zunehmenden Verbreitung von Drohnen. Dass es hierbei Handlungsbedarf gebe, hätten die Vorfälle vom Londoner Flughafen Gatwick gezeigt. Dort musste vor Weihnachten nach Drohnensichtungen aus Sicherheitsgründen zeitweilig der Flugbetrieb eingestellt werden. Zehntausende Passagiere waren betroffen.
Auch in Deutschland ist die Zahl der Behinderungen des Luftverkehrs durch Drohnen nach Angaben des BDL gestiegen. Nötig sei deshalb, die Sicherheitsstandards für den Einsatz von Drohnen weiter zu erhöhen.