Zahl traumatisierter Soldaten steigt - Therapiehunde helfen

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Deutschland,

Viele traumatisierte Soldatinnen und Soldaten schaffen es oft erst nach langer Zeit, sich professionelle Hilfe zu suchen. Bei der Therapie können auch speziell ausgebildete Hunde unterstützen.

Hauptfeldwebel Alexander Schmidt von der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt hat Therapiehund «Krümel» an der Leine. Foto: Marine
Hauptfeldwebel Alexander Schmidt von der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt hat Therapiehund «Krümel» an der Leine. Foto: Marine - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der neu erkrankten Soldatinnen und Soldaten mit einer einsatzbedingten posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) steigt seit Jahren.

2020 registrierte die Bundeswehr trotz sinkender Einsatzzahlen im Ausland 213 Neuerkrankte gegenüber 183 im Jahr 2019. Matthias Frank vom Sanitätsdienst der Bundeswehr sieht einen Grund dafür darin, dass Betroffene sich erst nach Jahren des Leidens Hilfe holten. «Viele denken, ihre Beschwerden gehen von allein wieder weg und kommen erst, wenn der Druck von der Familie zu gross geworden ist.» Vor allem die Folgen des Afghanistan-Kampfeinsatzes von 2001 bis 2015 wirkten immer noch nach. «Das ist wie eine Bugwelle, die wir vor uns herschieben.»

Aktuell sind rund 3000 Kräfte im Auslandseinsatz. Die Bundeswehr geht davon aus, dass drei Prozent aller Soldatinnen und Soldaten im Einsatz eine PTBS erleiden. Allerdings bleibe die Hälfte unerkannt. Mit Aufklärungsarbeit versucht die Bundeswehr, die Krankheit zu entstigmatisieren. Der Garlstedter Hauptfeldwebel Alexander Schmidt ist Betroffener. Ihn unterstützt ein Therapiehund im Alltag, der bemerkt, wenn es seinem Herrchen schlecht geht. Um auch andere Betroffene die Möglichkeit zu geben, sich einen Assistenzhund zu leisten, rief Schmidt die Spendenaktion «Aktion Pfötchen» ins Leben.

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