Zeitung: Cristiano Ronaldo als Zeuge in «Football-Leaks»-Affäre vernommen
Die portugiesische Polizei hat laut einem Zeitungsbericht Fussballstar Cristiano Ronaldo Anfang Juni als Zeugen im Fall des «Football-Leaks»-Enthüllers Rui Pinto befragt.
Das Wichtigste in Kürze
- Anwälte des Enthüllers Pinto werfen Behörden «juristische Belästigung» vor.
Der Juventus-Stürmer sei als «Zeuge und Opfer» und «in aller Diskretion» vernommen worden, berichtete die portugiesische Zeitung «Diario de Noticias» am Samstag. Die Polizei bestätigte den Bericht zunächst nicht.
Ronaldo ist einer der Hauptbetroffenen der «Football-Leaks»-Enthüllungen, die auf den portugiesischen Hacker Pinto zurückgehen. Berichte über Steuervergehen Ronaldos brachten dem Fussballstar, der lange bei Real Madrid spielte, Probleme mit den spanischen Finanzbehörden ein. Auch die Vergewaltigungsvorwürfe der US-Bürgerin Kathryn Mayorga gegen Ronaldo wurden in diesem Zusammenhang öffentlich. Ronaldo bestreitet die Vorwürfe der Frau.
Seit 2015 sorgt die Enthüllungsplattform «Football Leaks» mit der Verbreitung vertraulicher Dokumente für Aufsehen im Weltfussball. Pinto sitzt seit seiner Auslieferung aus Ungarn im März in Portugal in Untersuchungshaft. Ihm wird «die unzulässige Aneignung und Verbreitung von Daten sowie versuchte Erpressung» vorgeworfen.
Pintos Anwälte argumentieren, ihr Mandant sei ein «wichtiger europäischer Whistleblower». Den portugiesischen Behörden werfen sie vor, Pinto «juristisch zu belästigen». Die Wochenzeitung «Sabado» hatte berichtet, die Staatsanwaltschaft wolle die Ermittlungen gegen Pinto ausweiten. Es bestehe der Verdacht, dass der Hacker auch auf E-Mail-Konten portugiesischer Ministerien zugegriffen habe.