«Wir werden niemals vergessen», sagt Israels neuer Ministerpräsident Lapid in Berlin mit Blick auf den Holocaust. Er hat Zeitzeugen mitgebracht - die allerdings immer weniger werden.
Die Holocaust-Überlebende Schoschana Trister (l.) ist mit Israels Ministerpräsident Jair Lapid nach Berlin gereist.
Die Holocaust-Überlebende Schoschana Trister (l.) ist mit Israels Ministerpräsident Jair Lapid nach Berlin gereist. - Annegret Hilse/Reuters/Pool/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Es ist ein Kampf gegen die Zeit: Menschen wie Schoschana Trister, die den Holocaust überlebt haben und davon erzählen können, gibt es immer weniger.
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Mit Israels Ministerpräsident Jair Lapid sind die 87-Jährige und weitere Zeitzeugen nun nach Berlin gekommen. «Das ist ihr Sieg, meiner als Sohn eines Holocaust-Überlebenden und unserer als Volk und Nation. Wir werden niemals vergessen», sagte Lapid, nachdem sie am Sonntagabend am Flughafen von einer deutschen Militär-Ehrengarde begrüsst wurden.

In Israel lebten nach Angaben des Ministeriums für soziale Gleichheit Anfang des Jahres noch rund 160.000 Überlebende. Im Schnitt waren sie zu dem Zeitpunkt 85 Jahre alt. Im vergangenen Jahr starben den Angaben nach jeden Tag 42 Holocaust-Überlebende.

Trister wurde in der Ukraine geboren und ist eine von fünf Holocaust-Überlebenden, die den Regierungschef nach Berlin begleitet haben. Auch Abraham Roth ist dabei. Er wuchs in den Niederlanden auf und war mit Anne Frank in einer Klasse. Fast seine ganze Familie kam im Holocaust ums Leben. Neben Trister und Roth begleiteten Lapid auch die Schoah-Überlebenden Zvi Gill, Israel Milah und Pnina Katzir. In ganz Europa wurden während des Holocausts etwa sechs Millionen Juden ermordet.

Trister, Roth und die anderen Holocaust-Überlebenden sollten am Montagnachmittag mit Lapid und Bundeskanzler Olaf Scholz das Berliner Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz besuchen. Dort waren im Jahr 1942 ranghohe Nationalsozialisten zusammengekommen, um die massenhafte Ermordung der Juden zu planen.

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