Zwei Tote bei Zug-Entgleisung in Italien
Bei einem Zugunglück in Italien sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 30 Personen wurden verletzt. Ein Passagier erzählt von der «Achterbahnfahrt».
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem Zugunglück in Italien sind zwei Menschen ums Leben gekommen.
- Mindestens 30 Personen wurden verletzt ins Spital gebracht.
Bei einem Zugunglück in Italien sind heute Donnerstag zwei Lokführer ums Leben gekommen. Rund 30 Personen wurden verletzt, als die Lok eines Hochgeschwindigkeitszuges auf der Strecke zwischen Mailand und Bologna gegen 05.30 Uhr entgleiste. Ein weiterer Waggon sprang aus den Gleisen und kippte um.
Schweizer befanden sich keine auf dem Zug, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA auf Anfrage bestätigt.
Wie ein Passagier gegenüber der italienischen Zeitung «La Stampa» erzählt, habe man über eine Stunde lang auf den Rettungsdienst gewartet.
«Es war eine 20 Sekunden lange Achterbahnfahrt. Ich war auf der Toilette und musste mich wirklich festhalten», erzählt der Mann weiter. Als er endlich aus der WC-Kabine kam, habe er als Erstes einen Zug-Mitarbeiter mit Blut überströmtem Gesicht gesehen.
Hätte schlimmer kommen können
Helfer sagten am Morgen im Fernsehen, es hätte noch viel schlimmer ausgehen können, wenn mehr Reisende im Zug gesessen wären. Nach Worten des Präfekts der Provinz Lodi, Marcello Cardona, waren so früh nur etwas mehr als 30 Menschen an Bord.
Der Unglückszug fuhr nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa mit etwa 290 Kilometern pro Stunde auf gerader Strecke.
#Lodi #6febbraio aggiornamento ore 12:15, nelle immagini la ricognizione effettuata dai droni dei #vigilidelfuoco sull'area dell'incidente ferroviario. Prosegue la messa in sicurezza della zona pic.twitter.com/y24CYppt5n
— Vigili del Fuoco (@vigilidelfuoco) February 6, 2020
Bei dem Unglück hatte sich der Triebwagen aus zunächst ungeklärter Ursache vom restlichen Zug gelöst, wie es in ersten Berichten hiess. Er sei gegen ein Objekt auf einem anderen Gleis gestossen, abseits der Strecke in ein Bahn-Gebäude weitergerast und erst danach liegengeblieben.
Die restlichen Wagen seien alleine weitergefahren, bis der erste Waggon entgleiste, umkippte und ebenfalls liegenblieb.
Staatsanwaltschaft und Polizei in der Lombardei nahmen Untersuchungen zur Unfallursache auf. Es gab Berichte, dass möglicherweise Bauarbeiten in der Unfallzone oder Weichen-Fehler in dem mehrgleisigen Abschnitt etwas mit dem Unglück zu tun haben könnten.