Zugunglück im tschechischen Erzgebirge

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Tschechische Republik,

Zwei Züge sind unterwegs zwischen Sachsen und Tschechien, als sie auf eingleisiger Strecke frontal zusammenstossen - mit tödlichen Folgen.

Rettungskräfte inspizieren am Unglücksort die Züge, die miteinander kollidiert sind. Foto: Slavomír Kubeš/CTK/dpa
Rettungskräfte inspizieren am Unglücksort die Züge, die miteinander kollidiert sind. Foto: Slavomír Kubeš/CTK/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In Tschechien sind zwei Züge miteinander kollidiert.
  • Zwei Menschen kommen ums Leben, rund 24 werden verletzt.

Zwei Personenzüge waren am Dienstagnachmittag auf einer eingleisigen Strecke im Erzgebirge frontal ineinander gefahren.

Bei dem Unfall kam ein Deutscher ums Leben, wie eine Sprecherin der Polizei in Karlsbad (Karlovy Vary) bestätigte. Auch ein Tscheche starb bei der Kollision. Nach einer letzten Bilanz des Rettungsdienstes wurden zudem 9 Menschen schwer und 15 leicht verletzt.

Menschliches Versagen steht im Vordergrund

«Es ist offensichtlich, dass es zu menschlichem Versagen gekommen ist», sagte der tschechische Verkehrsminister Karel Havlicek dem Sender CT. Er war noch am Abend an den Unglücksort geeilt. Die Polizei nahm einen der beiden Lokführer fest. Der Verdacht laute auf fahrlässige Gefährdung der Allgemeinheit, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur.

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Rettungskräfte inspizieren am Unglücksort die Züge. - dpa

Der Mann soll nach ersten Erkenntnissen zu früh losgefahren sein. Er habe neben den Gleisen gesessen und gesagt: «Was habe ich nur getan, was habe ich nur getan», berichtete ein Augenzeuge der Zeitung «Pravo». Auch die Eisenbahninspektion nahm Ermittlungen zur Unglücksursache auf.

Der eine Zug war auf der eingleisigen Strecke unterwegs vom westböhmischen Bäderort Karlsbad ins sächsische Johanngeorgenstadt. Der andere in umgekehrter Richtung.

Viele der Reisenden wollten einen Ausflug in die Berge machen. Die kurvenreiche und hügelige Trasse führt über den Erzgebirgskamm. Die beiden Züge sollten sich eigentlich erst im nächsten Bahnhof kreuzen.

Unfallstelle schwer zugänglich

Die Unglücksstelle in einem Waldstück zwischen den Gemeinden Pernink und Nove Hamry war für die Rettungskräfte nur schwer zugänglich. Die Feuerwehr musste die Verletzten über die Gleise zu Fuss in den nächsten Bahnhof tragen. Mehrere Rettungshubschrauber waren im Einsatz, darunter auch einer aus Sachsen, um die Schwerverletzten in Kliniken zu bringen.

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Die beiden Züge stehen nach der Kollision ineinander verkeilt auf dem Gleis. - dpa

Auf Fotos war zu sehen, dass die beiden Fahrerbereiche komplett demoliert waren. Der Betrieb auf der Strecke wird im vereinfachten Betrieb ohne besondere sicherungstechnische Einrichtungen durchgeführt. Dafür ist die Höchstgeschwindigkeit auf 90 Kilometer pro Stunde begrenzt.

Tschechien verfügt laut Eurostat über eines der dichtesten Eisenbahnnetze in Europa. Doch grosse Teile der Infrastruktur sind veraltet. Vor zwei Jahren stellte der Rechnungshof fest, dass 35 Prozent des Wagenmaterials älter als 30 Jahre ist.

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