Zwei Wahlbeobachter in der Türkei erschossen
In der Türkei wurden zwei Wahlbeobachter in einem Wahllokal erschossen. Der Täter ist vermutlich Verwandter eines Kandidaten der Erdogan-Partei.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei den türkischen Kommunalwahlen sind am Sonntag zwei Gruppen aneinander geraten.
- Beim Streit wurden zwei Wahlbeobachter in der Provinz Malatya erschossen.
- Der Täter soll der Neffe von einem Kandidaten der Erdogan-Partei sein.
In einem Wahllokal in der Provinz Malatya kam es heute Sonntag zu einer tödlichen Auseinandersetzung. Wie die Nachrichtenagentur DHA berichtete, brach an der Urne ein Streit zwischen zwei Gruppen aus.
Ein Mann habe eine Pistole gezogen und auf zwei Menschen geschossen, die danach ihren Verletzungen erlagen.
Bei den Erschossenen handelt es sich um Wahlbeobachter der Oppositionspartei Saadet. Dies teilte der Parteichef Temel Karamollaoglu auf Twitter mit. Die Männer hatten gegen die offene und nicht geheime Stimmabgabe protestiert, erläuterte er weiter.
Der mutmassliche Täter konnte verhaftet werden. Es soll sich um einen Neffen des örtlichen AKP-Kandidaten handeln. Die Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) ist die Partei des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (65).
Heute sollen 57 Millionen türkische Staatsbürger neue Bürgermeister, Gemeinderäte und andere Kommunalpolitiker wählen. Die Kommunalwahlen finden in allen 81 Provinzen des Landes zeitgleich statt. Wie offiziell mitgeteilt wurde, werden gesamthaft 553'000 Sicherheitskräfte eingesetzt.