Zweite Grippewelle in Deutschland begonnen
Das Wichtigste in Kürze
- Eine zweite Grippewelle in Deutschland hat in dieser Saison begonnen.
- Die Influenza-Aktivität steigt aber geringer und langsamer.
Der Beginn der zweiten Grippewelle wird nach Definition des Robert Koch-Instituts (RKI) rückblickend auf die Woche bis 5. März datiert. Dies geht aus dem wöchentlichen Bericht zu akuten Atemwegserkrankungen vom Mittwochabend hervor.
Durch die Zirkulation von Influenza-B-Viren sei die zweite Grippewelle ausgelöst worden. Die Grippesaison in Deutschland geht damit ungewöhnlich weiter.
Nach RKI-Daten gab es in dieser Saison bereits eine aussergewöhnlich frühe Grippewelle vor dem Jahreswechsel. Durch Influenzaviren des Subtyps A(H3N2) wurde diese verursacht.
Zweite Grippewelle: Influenza-Aktivität steigt langsamer
Durch die Weihnachtsferien wurde diese relativ schnell ausgebremst. Die Kriterien für das Ende der Welle waren deshalb schon in der ersten Kalenderwoche 2023 erfüllt. Die Influenza-Aktivität steigt im Vergleich zum Beginn der ersten Grippewelle langsamer und geringer an.
Bisher kam es häufig nach der Zirkulation von Influenza-A-Viren im weiteren Verlauf zu einem Anstieg des Anteils an Influenza-B-Viren. «Dies ging aber fliessend ineinander über», hatte das RKI kürzlich auf dpa-Anfrage erklärt. Durch Influenza B sei es dann zu einer Verlängerung der Grippewelle gekommen. Nicht aber zu einer Unterbrechung mit einem so deutlichen Abfall der Influenza-Aktivität wie in dieser Saison um den Jahreswechsel.
Grippewelle nicht im gewohnten Massstab
Massgeblich für die Einschätzung sind Ergebnisse aus einem Überwachungssystem, bei dem Proben von Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen untersucht werden. Routinemässig wird dabei nach verschiedenen Erregern geschaut, etwa Rhinoviren, Sars-CoV-2 und Influenza.
Die jährliche Grippewelle begann in den Jahren vor Corona laut RKI meist im Januar und dauerte drei bis vier Monate. In den vergangenen beiden Saisons veränderten die Pandemie und die dagegen getroffenen Massnahmen den gewohnten Verlauf jedoch stark: 2020/21 fiel die Grippewelle weltweit aus. Und auch 2021/22 kam es in Deutschland nicht zu einer Welle im gewohnten Massstab. Die Meldezahlen gingen erst nach den Osterferien und damit sehr spät etwas in die Höhe.