Zweiter Verdächtiger im Fall Skripal identifiziert

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Grossbritannien,

Investigativ-Journalisten haben die Identität des zweiten Verdächtigen im Fall des Giftanschlags auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal aufgedeckt.

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Diese von der Metropolitan Police am 05.09.2018 zur Verfügung gestellten Standbilder einer Überwachungskamera zeigen Alexander Petrow (l) und Ruslan Boschirow, die zwei Verdächtigen im Fall des Attentats auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Skripal, am Flughafen Gatwick. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der zweite Verdächtige im Fall Skripal soll identifiziert sein.
  • Journalisten wollen wissen, dass es sich um einen russischen Militärarzt handelt.

Eine Gruppe von Investigativ-Journalisten hat nach eigenen Angaben die wahre Identität auch des zweiten mutmasslichen Skripal-Attentäters enthüllt. Das teilte die Recherche-Webseite Bellingcat heute Montag mit. Demnach soll es sich bei dem Verdächtigen, der unter dem Namen Alexander Petrow nach Grossbritannien eingereist war, in Wahrheit um Alexander Jewgeniwitsch Mischkin handeln, einen Militärarzt des russischen Geheimdiensts GRU. Ausgewertet haben die Journalisten unter anderem Angaben von Bekannten des Verdächtigen sowie verschiedene Ausweisdokumente.

Den anderen mutmasslichen Gift-Attentäter hatte Bellingcat Ende September als einen hochdekorierten russischen Offizier namens Anatoli Tschepiga identifiziert.

Die britischen Ermittler werfen dem Duo vor, unter ihren Decknamen nach Salisbury gereist zu sein und den Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergei Skripal und seine Tochter Julia verübt zu haben. Die beiden hatten im russischen Fernsehen erzählt, sie seien als Touristen nach Grossbritannien gereist.

Vater und Tochter Skripal waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Kleinstadt Salisbury entdeckt worden. Sie mussten wochenlang intensiv behandelt werden und entkamen nur knapp dem Tod. London macht den Kreml für das Attentat verantwortlich. Moskau bestreitet die Vorwürfe. Der Fall löste eine schwere diplomatische Krise aus.

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