Ein Schüttgutfrachter ist aus dem Hafen von Odessa ausgelaufen. Und dies trotz des von Moskau verkündeten Aus des Getreideabkommens.
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Trotz Bedrohung durch russische Kriegsschiffe wagt ein deutsches Containerschiff die Ausfahrt aus dem Hafen Odessa. - sda - Keystone/Ukraine's Infrastructure Ministry Press Office/AP/Uncredited

Trotz des von Russland verkündeten Aus für das Getreideabkommen mit der Ukraine ist ein Schüttgutfrachter aus dem Hafen von Odessa ausgelaufen. Das Schiff hat nach Angaben des Schiffsdatenerfassers Marinetraffic am Samstagmorgen Odessa verlassen und ist auf dem Weg nach Warna in Bulgarien.

Die «Primus» ist bereits der zweite Frachter, der trotz der von Russland wieder verhängten Seeblockade über ukrainische Häfen aus Odessa ablegt. Er läuft unter liberianischer Flagge. Das Schiff lag seit Ende Februar im Hafen, damals kam es noch unter dem Namen «Polarstar» dort an.

Russische Seeblockade wird umgangen

In der Zeit wechselte es seinen Besitzer und gehört nun einer Reederei aus Singapur. Welche Ladung die «Primus» an Bord hat, ist unklar. Moskau hatte Mitte Juli seine Sicherheitsgarantien für einen Getreidekorridor zur Türkei zurückgezogen. Stattdessen würden alle Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern, als Träger militärischer Fracht angesehen, hiess es.

Doch die Seeblockade wurde bereits umgangen. Den Präzedenzfall bildete der deutsche Containerfrachter «Joseph Schulte». Das Schiff war Mitte August aus dem ukrainischen Hafen Odessa ausgelaufen und hatte als erster einen von der Ukraine ausgewiesenen Seekorridor für Handelsschiffe genutzt.

Nach ukrainischen Angaben befahren zivile Schiffe den eingerichteten Korridor auf eigenes Risiko. Die Überfahrt verlief damals ohne Zwischenfälle.

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