Zwischen Job und Familie: Viele sind im Homeoffice gestresst

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Deutschland,

Die Arbeit drängt - doch nicht nur die: Viele Beschäftigte im Homeoffice fühlen sich unter Druck. Unternehmen sollten sie bestmöglich entlasten, finden Berater.

In der Corona-Krise sind laut einer Studie viele Menschen im Homeoffice zwischen Familie und Beruf stark belastet. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
In der Corona-Krise sind laut einer Studie viele Menschen im Homeoffice zwischen Familie und Beruf stark belastet. Foto: Julian Stratenschulte/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Corona-Krise sind laut einer Studie viele Menschen im Homeoffice zwischen Familie und Beruf stark belastet.

Beschäftigte grosser Unternehmen, die oft von zu Hause aus arbeiten und sich zugleich um Kinder oder andere Angehörige kümmern, fühlen sich häufig gestresst und fürchten um ihre Karriere, zeigt eine Umfrage der Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group.

Viele Arbeitnehmer mit Mehrfachbelastung im Homeoffice sehen sich im Nachteil gegenüber Kinderlosen und liebäugeln relativ oft mit einem Jobwechsel. Viele meinten auch, dass ihre Leistung gesunken sei und sie von ihrer Führungskraft nicht genug Hilfe bekämen. Frauen empfänden die Situation im Durchschnitt belastender als Männer, so die Umfrage, für die 20.000 Menschen in zwölf Ländern befragt wurden.

In Deutschland, wo rund 1500 Beschäftigte grosser Unternehmen teilnahmen, gaben 35 Prozent der Väter und 22 Prozent der Mütter an, sie sorgten sich um ihre Zukunft im Unternehmen. Mehr als 40 Prozent aller Befragten fühlten sich körperlich oder psychisch gestresst. Beschäftigte im Homeoffice, die sich nicht um Kinder oder andere Angehörige kümmern mussten, machten sich seltener Job-Sorgen (21 Prozent) und waren auch weniger gestresst (etwa ein Drittel).

Rund 30 Prozent der Eltern mit Kindern unter zwölf Jahren gaben ferner an, ihre Leistungsfähigkeit bei der Arbeit habe unter den grösseren Pflichten für Haushalt und Familie gelitten. 40 Prozent der Männer und 44 Prozent der Frauen glaubten sich im Nachteil gegenüber Menschen ohne Kinder. Bei Eltern mit älteren Kindern waren die Sorgen geringer. Zwar gaben viele der Befragen an, ihre Führungskraft habe direkte Unterstützung angeboten - etwa flexible oder geringere Arbeitszeiten, oder grosszügigere Ablieferungstermine. Doch nur 42 Prozent der Männer und 35 Prozent der Frauen fühlten sich in ihrer Lage verstanden.

Die Ergebnisse seien für Unternehmen bedeutend, da Eltern junger Kinder oft Manager auf mittlerer Führungsebene seien und Firmen solche Talente nicht verlieren sollten, hiess es bei den Boston-Beratern. Im Alltag müssten Beschäftigte bestmöglich unterstützt werden. Frauen seien ohnehin oft in Führungspositionen unterrepräsentiert. «Wir riskieren, die dünnen Fortschritte bei der Geschlechtervielfalt umzukehren», schreiben die Autoren. Zumal die Lage sich so schnell nicht ändern werde: Homeoffice oder gemischte Arbeit teils im Büro, teils zu Hause sei ein Trend, zudem öffneten nicht alle Schulen.

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