Asiatische Tigermücken beherbergen keine gefährlichen Viren
Forschende haben die asiatischen Tigermücken im Tessin analysiert. Demnach haben diese in der Schweiz noch keine tropischen Viren übertragen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Europa haben asiatische Tigermücken schon Menschen mit einem Tropen-Virus infiziert.
- In der Schweiz war dies bisher laut Forschern noch nicht der Fall.
Trägt die asiatische Tigermücke im Tessin Viren, die Krankheiten in Menschen hervorrufen? Bisher zumindest nicht, wie Forschende mithilfe von Erbgutanalysen herausfanden.
Asiatische Tigermücke im Tessin angesiedelt
Die asiatische Tigermücke, ursprünglich heimisch in Südostasien, kann Zika-Viren und Krankheiten wie das Dengue- und Chikungunya-Fieber übertragen. Im Tessin hat sich das Insekt schon vor Jahren angesiedelt; 2013 wurden erstmals Eier nördlich der Alpen gefunden.
Bisher infizierte hierzulande noch keine Tigermücke jemanden mit einem tropischen Virus. Zumindest theoretisch könnte sich das aber jederzeit ändern: In Italien und Frankreich wurden mehrere Fälle gemeldet, bei denen Menschen von Tigermücken mit dem Dengue- und Chikungunya-Fieber angesteckt wurden.
Tigermücke hat Viren in Europa übertragen
Das zeige, dass die Insekten tropische Viren auch in Mitteleuropa übertragen können. Dies schreiben die Forschenden von der Universität Zürich und der Fachhochschule der italienischen Schweiz (SUPSI) im Fachmagazin «Viruses».
Sie entschlüsselten nun erstmals die gesamten Virengenome in über 500 Tigermücken aus dem Raum Lugano. Zwar identifizierten die Forschenden sieben verschiedene Virusfamilien und mehrere nicht klassifizierte Arten oder Gattungen. Aber sogenannte humanpathogene Viren fanden die Forschenden nicht.
Sie werden die asiatische Tigermücke weiterhin im Auge behalten. Damit sollen Übertragungen von für Menschen gefährlichen Viren frühzeitig erkennt werden. Die Tigermücke selbst lässt sich nämlich kaum stoppen: Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich das Klima in Europas zugunsten des Insekts entwickeln werden.