Asteroid entwurzelte möglicherweise 80 Millionen Bäume
1908 wurden in Sibirien 80 Millionen Bäume entwurzelt. Eine neue Studie geht davon aus, dass ein Asteroid damals die Erde streifte und eine Druckwelle erzeugte.
Das Wichtigste in Kürze
- In Sibirien wurden 1908 rund 80 Millionen Bäume von einer Explosion entwurzelt.
- Eine Ursache für das Tunguska-Ereignis wurde bisher jedoch nicht gefunden.
- Russische Forscher haben jetzt eine neue Theorie aufgestellt.
Das Tunguska-Ereignis von 1908 bleibt auch nach 100 Jahren noch ein Geheimnis. Durch eine gewaltige Explosion – so stark wie 185 Hiroshima-Atombomben – wurden in Sibirien 80 Millionen Bäume entwurzelt. Das Besondere: es wurde kein Krater gefunden. Nun haben russische Forscher um Daniil Khrennikov eine neue Studie zu dem mysteriösen Ereignis veröffentlicht.
Asteroid soll Erde gestreift haben
Zuvor veröffentlichte Theorien befassten sich bereits mehrheitlich mit dem Einschlag eines Himmelskörpers. Dabei konnte der fehlende Krater jedoch nie richtig beantwortet werden, berichtet die «Frankfurter Rundschau». Doch auch Khrennikovs Studie dreht sich um Asteroiden.
Der wohl plausibelste Auslöser sei ein rund 200 Meter grosser Asteroid aus Eisen. Dieser soll die Erde in einer Höhe von 10 bis 15 Kilometern gestreift haben. Beim Durchflug durch die Atmosphäre würde sich der Asteroid massiv erwärmen und eine Druckwelle auslösen. Danach sei der Eisen-Gigant wieder aus der Erdumlaufbahn ausgetreten, was das Fehlen eines Kraters erklären würde.
Diese Theorie erklärt das Tunguska-Ereignis zurzeit am besten, löst aber auch Bedenken aus. Die durch den Durchflug entstandene Explosion gilt als die weltweit stärkste gemessene Erschütterung. Der Einschlag des riesigen Himmelskörpers hätte entsprechend fatale Folgen – etwa einen mehrere Kilometer grossen Krater – gehabt. Da die Region weitgehend unbewohnt ist, wurde 1908 glücklicherweise niemand verletzt.