Corona-Immunität durch Masken: Experten sind skeptisch
Anfangs Woche wurde ein Artikel zur Immunisierung durch Masken gegen das Coronavirus veröffentlicht. Experten zeigen sich der Hypothese gegenüber skeptisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Schutzmasken könnten uns immun gegen das Coronavirus machen.
- Experten zweifeln die neue Hypothese an.
- Um die Theorie zu bestätigen, müssen Masken weiter untersucht werden.
Anfangs Woche veröffentlichten zwei Mediziner im «New England Journal of Medicine» eine Meinungsäusserung zur Immunisierung durch Masken gegen das Coronavirus. Die Idee hinter der aufgestellten These ist simpel, aber plausibel: Die Masken verringern die Viruslast auf den Menschen und sorgen dadurch, wie eine Impfung, für Immunität.
Rückhalt gewinnt die Theorie durch die unterschiedlichen Schutzmassnahmen in verschiedenen Ländern. Wo eine Maskenpflicht herrscht, seien asymptomatische Krankheitsverläufe üblicher.
Schöne These, aber ohne Belege
Was sich im ersten Moment wie ein Lichtblick anhört, wird von Experten kritisch betrachtet. Gegenüber «ZDF» betitelte der Infektiologe Julian Schulz zur Wiersch vom Uniklinikum Hamburg den Artikel als hoch-spekulativ. Man dürfe nicht vergessen, dass es sich um eine Meinungsäusserung handle.
Auch der Virologe Dieter Hoffmann von der TU München zweifle an der Immunisierung durch Masken. Ein solches Verhalten sei noch nicht belegt. Die Meinungsäusserung habe er aber interessant gefunden. Hoffmann wünsche sich mehr Untersuchungen, auch mit medizinischem Personal, welches ständig Masken trägt, berichtet der Sender.
Solange keine belastbaren Daten vorhanden sind, ist die Hypothese also eher ein Appell an die Maskenpflicht als eine wirkliche Studie. Sie beweist aber, dass noch mehr Forschung an Schutzmasken notwendig ist. Klar ist, dass die Masken zusammen mit den Hygiene- und Abstandsregeln momentan der beste Schutz vor dem Coronavirus bieten.