Coronavirus: Droht bei jeder Mutation ein neuer Lockdown?
Wie gut wirken die Vakzine gegen das mutierte Coronavirus? Moderna arbeitet an einem Update, es muss aber erneut den Swissmedic-Zulassungsprozess durchlaufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wie gut wirken die Corona-Impfstoffe gegen die mutierten Stämme? Diese Frage beschäftigt.
- Pharmariese Moderna arbeitet an einem Vakzin-Update.
- Swissmedic erklärt den aktuellen Stand der Zulassung.
Die Welt atmete auf, als Ende 2020 die ersten Impfungen zugelassen wurden. Ein Ende der Corona-Pandemie zeichnete sich am Horizont ab. Doch dann tauchten erste Mutationen des Coronavirus auf, die als ansteckender eingestuft wurden. Die Frage nach der Wirksamkeit der Vakzine gegen die Corona-Mutanten beschäftigt seither Forschende und Normalbürger.
Neben Biontech/Pfizer und AstraZeneca hat auch der US-Pharmakonzern Moderna einen Impfstoff entwickelt. Der mRNA-Impstoff wurde Mitte Januar in der Schweiz zugelassen. Das Unternehmen werkelt jedoch weiter am Vakzin, damit es auch hocheffektiv gegen die Mutanten wirkt.
Coronavirus: Swissmedic muss Update neu zulassen
Der neue, verbesserte Impfstoff muss dann ebenfalls von der Schweizer Zulassungsstelle Swissmedic die Zulassung erteilt bekommen. Wie lange der Prozess dauert oder wann die Zulassung erwartet werden kann, dazu kann sich Swissmedic auf Anfrage von Nau.ch nicht äussern.
Weniger Übertragungen gleich weniger Mutationen
Es seien noch zu viele Fragen offen, so Mediensprecher Lukas Jaggi. In der Schweiz seien aber gesetzliche und regulatorische Voraussetzungen vorhanden, damit abgeänderte Impfstoffe rasch geprüft und zugelassen werden können.
Die Gefahr, dass das Coronavirus zu einer gefährlicheren Variante mutiert, ist bei jeder Übertragung gegeben. Deshalb «sollte die Übertragung so gering wie möglich gehalten werden», sagt Jaggi.
So rät Swissmedic auch, dass sich so viele Menschen wie möglich mit den vorhandenen Vakzinen impfen lassen. Wenn sich viele Menschen impfen liessen, könnte dies zu weniger Mutationen führen, welche eine weitere Generation von Impfstoffen erforderlich machen.
Braucht es aber künftig bei jeder neu auftauchenden Mutation des Coronavirus einen Lockdown, bis der angepasste Impfstoff zugelassen wurde? Nicht unbedingt. «Ein Vorgehen wie bei den ‹Annual Updates› der Grippeimpfstoffe wird ebenfalls intensiv diskutiert», so Jaggi.
«Bei den saisonalen Grippeimpfstoffen werden von der WHO allfällige neue oder mutierte Virenstämme für die neue Saison bekannt gegeben. Diese werden dann mit in die Impfstoffherstellung aufgenommen», erläutert Jaggi. Dafür brauche es ein sogenanntes Änderungsgesuch zur Prüfung der Herstellungsqualität. Dieses gehe in der Regel ohne zusätzliche klinische oder sonstige Studien vonstatten.