Coronavirus: Online-Selbsthilfeprogramm gegen psychische Belastungen

Damian Haralamb
Damian Haralamb

Bern,

Das Coronavirus und die damit verbundenen Massnahmen belasten die psychische Gesundheit. Ein Online-Programm der Uni Bern schafft Abhilfe.

Angst Unsicherheit coronavirus
Das Coronavirus löst bei vielen Angst und Unsicherheit aus. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Pandemie belastet die psychische Gesundheit.
  • Zwei Doktorandinnen der Uni Bern haben im Mai ein Online-Selbsthilfeprogramm lanciert.
  • Damit soll die Abwehrkraft gegenüber Stress und Krisen gefördert werden.

Das Coronavirus belastet nicht nur die Wirtschaft und die körperliche Gesundheit: Auch unsere Psyche kann stark davon betroffen sein. Unser Leben wird in vielen Bereichen eingeschränkt und die Zukunft schwebt im Ungewissen. So kann die Pandemie Angst, Stress, Unsicherheit aber auch Erschöpfung oder Schlaflosigkeit hervorrufen.

Schon unter normalen Umständen braucht es für einen Besuch beim Therapeuten Überwindung. Die aktuellen Social-Distancing-Massnahmen wirken sich dabei zusätzlich negativ aus, erläutert die Doktorandin Julia Hegy gegenüber der Universität Bern. Zusammen mit Noemi Brog hat sie deshalb ein Online-Programm zur Selbsthilfe entwickelt.

Resilienz und Optimismus gegen Coronavirus

Freiwillige können sich dabei für ein dreiwöchiges Programm mit insgesamt sechs Modulen anmelden. Während dieser Zeit soll die Abwehrkraft gegenüber Stress und Krisen sowie die Selbstsicherheit gefördert werden. Entsprechend wurde das Programm «Resilienz und Optimismus während der Covid-19-Situation», kurz Roco, getauft.

Depression psychische Coronavirus
Aufgrund des Coronavirus leiden mehr Menschen unter psychischen Problemen. (Symbolbild) - Pixabay

Roco dient dabei aber keineswegs als Therapeutenersatz, erklären die Doktoranden dem Onlinemagazin. Zudem sei es nicht geeignet für akute Krisen oder Suizidalität. Schliesslich kann, wenn überhaupt, nur zeitlich verzögert reagiert werden. Vorteil ist hingegen die örtliche und zeitliche Flexibilität.

Teilnahme bis April 2021 möglich

Das Programm kann aber sehr wohl ergänzend zu einer Therapie genutzt werden. Seit der Lancierung im Mai verzeichnet Roco täglich neue Teilnehmer. Dabei zeigen sich alle Altersgruppen, von 18 bis über 80 Jahre, interessiert. «Das zeigt erneut, dass das Coronavirus uns alle betrifft», so Hegy.

Die Teilnahme am Programm ist gratis und kann jederzeit abgebrochen werden. Die Daten werden jedoch für die Weiterentwicklung internetbasierter Hilfsangebote ausgewertet. Interessierte können sich voraussichtlich noch bis mindestens April 2021 unter «selfhelp.psy.unibe.ch/roco» für das Programm anmelden.

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