Coronavirus: Viele Eizellen und fitte Spermien trotz Impfung
Ein Gerücht zur Impfung gegen das Coronavirus hält sich hartnäckig. Das Vakzin soll unfruchtbar machen. Eine neue Studie widerlegt diese Behauptungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Impfung soll unfruchtbar machen, behaupten Skeptikerinnen und Skeptiker.
- Eine neue Studie des Deutschen Robert-Koch-Instituts widerlegt dieses Gerücht.
- Den besten Beleg für die Falsifikation liefern gesunde Neugeborene von geimpften Müttern.
Wer sich gegen das Coronavirus impfen lässt, wird unfruchtbar. Dieses Gerücht hält sich seit einiger Zeit hartnäckig in Skeptiker-Kreisen. Anlass genug für das deutsche Robert-Koch-Institut diese Behauptung mit einer Studie zu widerlegen.
Der beste Beweis dafür, dass dieses Gerücht Nonsens ist? Neugeborene von geimpften Müttern. Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer etwa war bei seiner ersten Studie besonders vorsichtig.
Zwölf gesunde Impf-Babys
38'000 Probandinnen und Probanden wurden geimpft, wobei alle zuvor eine Schwangerschaft ausschliessen können mussten. Auch während der Studie musste verhütet werden – da die Wirkung auf den Nachwuchs noch unklar war.
Dennoch wurden 23 Frauen während der Studie schwanger. Elf von ihnen erhielten ein Placebo, die zwölf anderen den richtigen Corona-Wirkstoff. Das Fazit: alle zwölf Kinder kamen gesund zur Welt.
Und auch eine Studie aus Israel aus dem Mai 2021 gibt Entwarnung. 36 Paare liessen sich einer Kinderwunschbehandlung unterziehen, wie die «Süddeutsche»-Zeitung zusammenfasst. Sowohl die Eizellen als auch die Spermien der Paare waren weder in Anzahl noch Qualität beeinträchtigt.
Coronavirus: Unfruchtbarkeits-Argument unhaltbar
Dass das Vakzin gegen das Coronavirus einen Einfluss auf die Spermien hat, konnte auch die University of Miami ausschliessen. In ihrer im Juni 2021 publizierten Studie berichteten sie über gleich fitte Spermien vor, wie nach der Impfung.
Das Argument für die Fruchtbarkeitseinbusse gründet oft beim Spike-Protein des Coronavirus. Dieses würde stark dem Syncytin-1 ähneln, welches wiederum an der Plazentabildung beteiligt sei.
Die Antikörper hätten also einen negativen Einfluss auf die Entstehung der Plazenta. In Wahrheit sind sich die beiden Proteine kaum ähnlich, wie die Zeitung schreibt.
Die Schlussfolgerung dieses Arguments wäre ebenfalls eine andere. So müsste nämlich jede Infektion mit dem Virus unfruchtbar machen. «Auch dies wurde jedoch weltweit nicht beobachtet», schreibt das Robert-Koch-Institut. Vielmehr würden Fortpflanzungsmediziner auf eine Behandlung verzichten, seien die Frauen noch nicht gegen das Coronavirus geimpft.