Covid-19-Medikament: Virologe Drosten stellt Option infrage

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Deutschland,

Die Welt sucht nach Medikamenten gegen das Coronavirus. Virologe Christian Drosten stellt eine der Optionen infrage.

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Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin. Foto: Christophe Gateau/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher suchen nach wirksamen Behandlungsmöglichkeiten gegen Covid-19.
  • Dafür werden auch bereits bekannte Medikamente in Erwägung gezogen.
  • Unter den Optionen befindet sich ein Grippemittel, sowie ein Medikament gegen Malaria.

Die Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe gegen eine Krankheit dauert in der Regel Jahre, oft Jahrzehnte. Vor allem die klinischen Studien an Menschen sind sehr aufwendig. Doch in Zeiten der Corona-Pandemie muss es schnell gehen.

Bereits für andere Krankheiten entwickelte oder teilweise entwickelte Wirkstoffe könnten unter Umständen gegen die Lungenkrankheit Covid-19 helfen. Ihr Einsatz könnte schneller erfolgen, als wenn man einen neuen Wirkstoff entwickelt.

Favipiravir: Nicht ganz unproblematisch

Es gibt mehrere Viren-bekämpfende Stoffe, deren Wirksamkeit gegen den Erreger Sars-CoV-2 gerade erprobt wird, etwa das Grippemittel Favipiravir. Unproblematisch sind diese sogenannten Virostatika nicht: «Viren verändern sich und können resistent werden», sagt Melanie Brinkmann, Virologin am Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI). Ähnlich wie bei Antibiotika könne es auch bei Virostatika zu Resistenzen kommen.

Ein anderer hochgehandelter Wirkstoff im Kampf gegen Sars-CoV-2 ist das Malariamittel Hydroxychloroquin. Der Wirkstoff ziele nicht direkt auf das Virus ab. Es greife in zelluläre Prozesse ein, die für das Virus existentiell seien, erläutert Brinkmann.

Richtiges Medikament: Drosten stellt Studie infrage

Eine kürzlich vorgestellte französische klinische Studie dazu sei aber «nicht aussagekräftig». Auch der Berliner Virologe Christian Drosten hatte die Aussagekraft der Studie infrage gestellt. Das bedeutet aber nicht, dass das Medikament gegen die Krankheit unwirksam ist.

Am Mittwoch wurde in Deutschland eine klinische Studie genehmigt, die die Wirksamkeit von Hydroxychloroquin gegen Covid-19 untersuchen soll. Der Stoff hat allerdings erhebliche Nebenwirkungen.

Immunsystem Coronavirus hirnschäden
Die T-Zellen des menschlichen Immunsystems bekämpfen Infektionen oder Viren normalerweise äusserst erfolgreich. Das Coronavirus verbraucht jedoch eine grosse Anzahl und sorgt für «beeinträchtigte zelluläre Immunität». - Pixabay

Auch sogenannte Immunmodulatoren könnten gegen Covid-19 helfen. Diese Medikamente beeinflussen das menschliche Immunsystem. Das kann sinnvoll sein, denn der Körper reagiert sehr stark auf Sars-CoV-2. So kann es in der Lunge noch mehr Schaden anrichten.

Ungeachtet dessen arbeiten Wissenschaftler auch an der Entwicklung gänzlich neuer Wirkstoffe. Bis daraus aber ein Medikament resultiert, dürften viele Jahre vergehen. Für die derzeitigen Pandemie werden sie wohl keine Rolle mehr spielen.

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