Das Coronavirus sorgt für mehr Angststörungen und Schlaflosigkeit
Das Wichtigste in Kürze
- Etwa jeder dritte Corona-Patient leidet an neurologischen oder psychischen Problemen.
- Die meisten sind von Angst- und Stimmungsstörungen betroffen.
- Das sagen die Resultate einer britischen Studie aus.
Zusammenhänge zwischen einer Erkrankung am Coronavirus und neurologischen Erkrankungen sowie psychischen Problemen wurden bereits untersucht. Eine in der Fachzeitschrift «The Lancet Psychiatry» veröffentlichte, britische Studie liefert nun den Beweis für die Kausalität.
Im Vergleich zu Menschen mit anderen Atemwegserkrankungen leiden Covid-19-Patienten demnach häufiger an neurologischen oder psychischen Problemen. Sechs Monate nach der Erkrankung waren rund ein Drittel der 236'379 untersuchten Personen von solchen Problemen betroffen.
17 Prozent erleiden Angststörungen wegen Coronavirus
Max Taquet, Mitautor der Studie, kommentiert in der Fachzeitschrift: «Unsere Ergebnisse zeigen, dass Hirnerkrankungen und psychiatrische Störungen nach Covid-19 häufiger auftreten als nach der Grippe oder anderen Atemwegsinfektionen». Doch die exakten Gründe seien noch unklar.
Die am häufigsten auftretenden Konsequenzen nach der Erkrankung sind Angststörungen, wovon 17 Prozent der Menschen betroffen waren. 14 Prozent hatten mit Stimmungsstörungen zu kämpfen.
Mehr Krankschreibungen wegen der Pandemie
Weitere Folgen waren Schlaflosigkeit, ein Schlaganfall durch Blutgerinnsel oder Hirnblutungen. Mit 5 Prozent, 2,1 und 0,6 traten diese Probleme aber deutlich weniger auf.
Im abgelaufenen Jahr vermehrten sich zudem die Krankschreibungen wegen psychischem Leiden. Dabei gelten neben einer Infektion mit dem Coronavirus oft auch ein Lockdown oder eine Quarantäne als Ursache.
Untersuchte Personen waren Überlebende
Von den in der Studie 236'379 untersuchten Menschen lebt der grösste Teil in den USA. Sie sind über zehn Jahre alt und erkrankten nach dem 20. Januar 2020 am Virus. Im Dezember waren sie zudem alle noch am Leben.
Verglichen wurden die Auswertungen mit jenen von etwas über 100'000 Grippekranken und rund 236'000 an einer Atemwegserkrankung leidenden Menschen.