Britische Wissenschaftler haben ein Modell entwickelt, welches eine Demenz schon ein knappes Jahrzehnt im Voraus erkennen soll.
Demenz Alzheimer
Demenz beschreibt eine Hirnschädigung, die zu einem schrittweisen Verlust des Gedächtnisses führt. Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz. (Symbolbild) - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein britisches Forscherteam hat eine Methode zur Demenz-Früherkennung entwickelt.
  • Das Modell stellte die Krankheit mit einer Wahrscheinlichkeit von 82 Prozent fest.
  • Dabei wurde die Demenz schon neun Jahre vor der eigentlichen Diagnose erkannt.
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Dass eine Demenz möglichst frühzeitig entdeckt wird, kann einen entscheidenden Vorteil in der Behandlung mit sich bringen. Zwar ist die Krankheit bisher noch immer nicht heilbar. Doch ihr Verlauf lässt sich verzögern.

Ein britisches Forscherteam der Londoner Queen Mary University hat nun einen neuen Test vorgestellt: Neun Jahre vor dem Auftreten der ersten Symptome soll dieser eine Demenz mit einer Wahrscheinlichkeit von 82 Prozent vorhersagen können. Dazu wurden über 1000 MRT-Scans betroffener und gesunder Personen miteinander verglichen, berichtet «Focus». Infolge liess sich ein Modell erstellen, welches Abwandlungen in bestimmten Hirnarealen erkennen kann.

Hoffnungsschimmer: Verlust von Gehirnzellen stoppen

Das Modell erkannte mit einer Wahrscheinlichkeit von 82 Prozent erfolgreich eine Demenz – neun Jahre vor der Diagnosestellung. Studienleiter Charles Marshall äussert: Der Fortschritt sei «für die Entwicklung von Behandlungen von entscheidender Bedeutung». Denn mit einer Behandlung liesse sich eventuell der irreversible Verlust von Gehirnzellen verhindern.

Autor Samuel Ereira fügt hinzu: Es liesse sich auch «herausfinden, welche Umweltrisikofaktoren diese Menschen in eine Hochrisikozone gebracht haben». Erkenntnisse daraus könnten wiederum auch bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen Aufschluss zur Entstehung geben.

Soziale Isolation fördert Demenz

Die im «Nature Mental Health» veröffentlichten Ergebnisse stellt das Forscherteam bereits in Zusammenhang mit diversen Risikofaktoren. So hätten nicht nur die Genetik, sondern auch soziale Isolation eine entscheidende Auswirkung bei der Krankheitsentwicklung gezeigt.

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