Die Mondlandung jährt sich zum 50. Mal
Am 21. Juli jährt sich die Mondlandung zum 50. Mal. Kaum ein zweites Event hat sich so in das kollektive Gedächtnis der Menschheit eingeprägt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die erste Mondlandung erfolgte am 21. Juli 1969 um 3.56 Uhr Schweizer Zeit.
- In letzter Zeit ist der Mond wieder in die Mode gekommen.
Es ist einer dieser seltenen Momente, an den sich wohl fast jeder, der damals auf der Welt war, noch ganz genau erinnert. Ein Moment, der Raumfahrtgeschichte schrieb und sich in das kollektive Menschheitsgedächtnis einbrannte.
«Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein grosser Sprung für die Menschheit», sagte Neil Armstrong am 21. Juli 1969 um 3.56 Uhr Schweizer Zeit, während er als erster Mensch seinen Fuss im dicken Astronautenstiefel auf die Mondoberfläche setzte. Auf Millionen – technologisch noch relativ neuen – Fernsehbildschirmen weltweit verfolgten Zuschauer das von vielen nie für möglich gehaltene Ereignis live.
Die Mondlandung war ein Spektakel der Raumfahrtingenieurskunst, vor allem aber war sie für die USA ein politischer Sieg. «Ich glaube, dass diese Nation sich dazu verpflichten sollte, noch vor dem Ende dieses Jahrzehnts das Ziel zu erreichen, einen Menschen auf dem Mond landen zu lassen und ihn dann sicher wieder zur Erde zurückzubringen», hatte der damalige US-Präsident John F. Kennedy acht Jahre zuvor – am Samstag (25. Mai) vor 58 Jahren – in einer Rede vor dem US-Kongress gesagt.
Das Budget der Nasa wurde um 400 Prozent erhöht, rund 400'000 Menschen arbeiteten direkt oder indirekt an «Apollo» mit. So schnell musste die Nasa neue Mitarbeiter einstellen, dass viele gar nicht erst gross zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, sondern direkt angeheuert wurden.
Mondlandung kostete 24 Milliarden Dollar
Das rund 24 Milliarden Dollar teure «Apollo»-Projekt lieferte. Zwar brachte «Apollo 1» 1967 einen traurigen Rückschlag, als bei einem Test drei Astronauten ums Leben kamen, aber die «Apollo»-Missionen 7 bis 10 schafften es erfolgreich ins All. «Apollo 11» brachte schliesslich die Mondlandung, bei der erst Neil Armstrong und dann Buzz Aldrin als erste Menschen den Erdtrabanten betraten. In den folgenden drei Jahren fanden fünf weitere bemannte Mondlandungen statt.
«Kein einzelnes Raumfahrtprojekt in diesem Zeitalter wird die Menschheit mehr beeindrucken», hatte der damalige US-Präsident Kennedy schon bei der Ankündigung 1961 gesagt. Er sollte recht behalten. Mit der Mondlandung galt das «Space Race» als von den USA gewonnen. Die Sowjetunion konnte dem – auch aufgrund des frühen Todes von Sergej Koroljow 1966, dem Architekten ihres Raumfahrtprogramms – nichts wirklich Beeindruckenderes mehr entgegensetzen.
Mond ist wieder in Mode gekommen
Aber: Parallel zum wieder wachsenden Zwiespalt zwischen Russland und den USA ist in den vergangenen Jahren auch der Mond wieder in Mode gekommen. Neben Russland und den USA beteiligen sich diesmal auch China, Indien, Israel, Japan, Südkorea und die europäische Raumfahrtagentur Esa am Wettrennen zum Erdtrabanten. Die USA unter Präsident Donald Trump kündigten kürzlich an, dass innerhalb der kommenden fünf Jahre wieder US-Astronauten auf dem Mond landen sollen, darunter auch eine Frau. Das Ziel ist ehrgeizig – zumal die finanziellen Ressourcen bisher noch lange nicht so konzentriert darauf sind wie bei «Apollo».
Vorerst jedenfalls bleibt der 2017 gestorbene US-Amerikaner Gene Cernan der letzte Mensch auf dem Mond. Am 14. Dezember 1972 verliess er ihn mit den Worten: «Wir gehen wie wir kamen und – wenn Gott es so will – werden wir wiederkommen, mit Frieden und Hoffnung für die ganze Menschheit.» Mit ins Gepäck sollte vielleicht auch die ein oder andere Mülltüte: Die Mondreisenden haben massenhaft Müll hinterlassen – Werkzeuge, Handtücher und eine Bibel ebenso wie Fäkalien und Beutel mit Erbrochenem.