Ein Kniff am Wasserhahn senkt Warmwasserverbrauch

Keystone-SDA
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Obwalden,

Forschende der Hochschule Luzern (HSLU) und der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) haben in einem Feldexperiment berechnet, dass sich mit einer kleinen Änderung im Bad und der Küche bis zu 30 Prozent Energie am Lavabo sparen lässt. Der Clou: Aus der Mittelposition des Wasserhahns fliesst nicht mehr lauwarmes, sondern kaltes Wasser.

Le Landeron
In den letzten sechs Jahren ist Leitungswasser in Restaurants deutlich teurer geworden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Um kaltes Wasser über die Hände fliessen zu lassen, muss man den Wasserhahn normalerweise nach rechts drehen.

Bei Links strömt warmes, in der Mitte lauwarmes Wasser. Der verschwenderische Haken: Meistens wäscht man sich nur kurz die Hände - gewohnheitsmässig in der Mittelposition. So gelangt das heisse Wasser gar nicht erst vom Boiler bis zum Wasserhahn gelangt. Es kühlt ungenutzt in der Leitung ab.

Eine Lösung haben sich die Luzernen und Zürcher Forschenden ausgedacht: Was, wenn der Hahn sich gar nicht nach rechts bewegen lässt? Die Einstellung für kaltes Wasser in der Mitte und für warmes Wasser links ist?

Sie machten mit dieser von ihnen getauften «Mittelstellung Kaltwasser» genannte Armatur die Probe aufs Exempel in einer Wohnsiedlung. Resultat: Im Durchschnitt wurde der Energieverbrauch pro Armatur um 20 bis 30 Prozent reduziert, wie die HSLU am Donnerstag mitteilte. Der Warmwasserverbrauch der Siedlung reduzierte sich immerhin um knapp fünf Prozent. Denn nun mussten sich die Bewohner bewusst entscheiden, ob sie Warmwasser tatsächlich brauchten.

Die Forschenden weisen darauf hin, dass es bezüglich grauer Energie nicht zielführend wäre, alte Wasserhähne auszureissen und zu ersetzen Aber sie schlagen vor, Mittelstellung Kaltwasser-Armaturen bei Neubauten oder Renovationen einzubauen.

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