Ein Kunstherz aus der Sprühdose
Das Wichtigste in Kürze
- Forscher arbeiten an einer neuen Technologie zur Herstellung von Kunstherzen.
- Eine Pumpe aus dem Labor wird von menschlichem Gewebe umhüllt und ausgekleidet.
- Die Zellen für das Gewebe stammen vom Patienten selbst, damit das Kunstherz nicht abgestossen wird.
Laut der nationalen Stiftung für Organspende und Transplantation «Swisstransplant» warten in der Schweiz jährlich über tausend Menschen auf ein Spendeorgan. Für viele von ihnen ist ein
Herz, das passt und somit nicht abgestossen wird überlebenswichtig. Seit heute lassen neue
Forschungsarbeiten vom Institut Empa hoffen: Laut Mitteilung des Instituts wird an einem Kunstherz
getüftelt, das auf den Patienten persönlich abgestimmt ist.
Ein Herz mit Tarnkappe
Laut
dem Forschungsinstitut Empa soll eine Pumpe aus dem Labor in Zukunft kranke Herzen ersetzen. Damit die Pumpe angenommen wird, soll sie – einer Tarnkappe
gleich – von menschlichem Gewebe umhüllt und ausgekleidet sein. Das Gewebe besteht aus Zellen, die in einem Kunststoffgerüst zu Muskelfasern heranwachsen. Ein spezielles Sprühverfahren
ermöglicht es, die Muskelzellen von Patienten in die Poren des erstellten Gerüsts zu
bringen. Sind die Zellen mal an ihrem Platz, reifen sie zu Muskelfasern und
bilden schlussendlich eine Struktur, die dem natürlichen Muskelgewebe möglichst ähnlich ist.
An
Mäusen getestet
Für
die ersten Versuche haben die Forscher unreife Muskelzellen von Mäusen
verwendet. Schon bald soll das implantierbare Kunstherz aber mit Zellen von Patienten
verkleidet werden, damit ein persönlich auf sie abgestimmtes Herz gezüchtet werden kann, so das Forschungsinstitut hoffnungsvoll.