Erste Malaria-Impfung bietet nur einen Teilschutz
Diese Woche wurde erstmals ein Malaria-Impfstoff in Malawi getestet. Obwohl die Impfung nur einen Teilschutz bietet, sind Forschende optimistisch.
Das Wichtigste in Kürze
- In Malawi wird der erste Impfstoff gegen Malaria ausprobiert.
- Forschende sind mit der Errungenschaft zufrieden — der Stoff sei aber «nicht gut genug».
- Wie eine Studie zeigt, verhindert er einen Drittel aller Malaria-Erkrankungen.
Der erste Malaria-Impfstoff wird seit dieser Woche in einem Pilotversuch in Malawi ausprobiert. Forschende sind mit dem Stoff «RTS,S» noch lange nicht zufrieden — damit werden nur ein Drittel aller Malaria-Erkrankungen verhindert.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO wünscht sich einen Impfstoff, der mindestens 75 Prozent aller Malaria Fälle verhindert. Der Schutz der Impfung nimmt ausserdem nach vier Jahren beträchtlich ab, wie «DW» schreibt.
Der Grund dafür ist, dass «RTS,S» nur ein Protein des geläufigsten afrikanischen Malaria-Erregers Plasmodium falciparum verwendet. Einzig damit soll sich das Immunsystem der Geimpften gegen die Krankheit wehren können.
Malaria-Erreger ist ein Parasit
Leider bedeutet eine Reaktion des Immunsystems auf nur einen Erreger, dass ihm regelmässig Eindringlinge entgehen. Dadurch kann es trotzdem zu einer Erkrankung kommen. Ausserdem gibt es ausser Plasmodium falciparum weitere Erreger, auf die das Immunsystem nicht vorbereitet werden kann.
Bis heute fordert Malaria jährlich Hunderttausende Leben — 2017 alleine gab es 435'000 Todesfälle. Die Anzahl der Erkrankten ging lange stetig zurück, laut WHO haben sie aber in den letzten beiden Jahren leicht zugenommen.
Dass der Malaria-Erreger ein Parasit und keine Bakterie oder Virus ist, erschwert die Herstellung eines wirksamen Impfstoffes. «Die Wissenschaft hat 50 Jahre lang versucht einzelne Oberflächenstrukturen des Malaria-Parasiten für eine Impfung zu isolieren. Alle potentiellen Impfstoffkandidaten haben jedoch versagt», erläutert Professor Kremsner. Er ist Direktor des Instituts für Tropenmedizin der Universität Tübingen (D).