Fernsehen könnte Demenz fördern

Eine britische Studie untersuchte über mehrere Jahre hinweg den Einfluss exzessiven TV-Konsums bei älteren Menschen. Das Fazit: Zu viel TV ist schädlich.

Symbolbild TV Fernseher
Symbolbild zum TV-Konsum. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Exzessives Fernsehen schadet dem verbalen Gedächtnis.
  • Zu diesem Schluss kommt eine Studie des University Colleges in London.

Eine soeben erschienene Langzeitstudie des University Colleges in London erfasste über sechs Jahre hinweg das TV-Konsumverhalten von 3590 über 50-jährigen gesunden Menschen. Dabei standen die kognitiven Leistungen der Probanden im Zentrum. Die Studie kommt zum Schluss: Wahrscheinlich schadet zu langes Fernsehen dem verbalen Gedächtnis.

Verbales Gedächtnis

Das verbale Gedächtnis ist dafür verantwortlich, sprachliche Informationen zu erfassen, um diese daraufhin verarbeiten zu können. Zum Beispiel ist das vewrbale Gedächtnis notwendig, um bei einem Gespräch den Faden nicht zu verlieren. Auch die Pointe eines Witzes lässt sich bei einem defizitären verbalen Gedächtnis nicht oder nur schwer verstehen.

Wie das Online-Wissenschaftsmagazin «Scinexx» schreibt, führte die Auswertung gesammelter Daten zu einer klaren Aussage seitens der Forscher: «Die Teilnehmer, die mehr als 3,5 Stunden täglich fernsehschauten, hatten nach sechs Jahren ein schlechteres verbales Gedächtnis als Teilnehmer mit geringerem TV-Konsum.»

Ursache unbekannt

Der Grund ist unklar. Denn Ursachen kämen mehrere in Frage: Einerseits könne die zum Fernsehen aufgewendete Zeit schlicht den Grad anderer gedächtnisfördernder Aktivitäten dermassen verringern, so dass dies die kognitive Leistung weniger trainiert. Andererseits könne auch die Aktivität des TV-Konsums an und für sich schädlich sein: «Laborexperimente haben gezeigt, dass Fernsehen zu einem wacheren, aber weniger fokussierten Gehirn führt», sagt einer der Wissenschaftler dazu.

TV Nervenzhelle Gehirn
Darstellung einer Nervenzelle des Gehirns. - Pixabay

Weiter könne Fernsehen in der Theorie emotionalen und visuellen Stress auslösen, der wiederum das Gedächtnis negativ beeinflusst. Um die Zusammenhänge abschliessend beurteilen zu können, sind also weitere Untersuchungen nötig.

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