Fliegende Sternwarte «Sofia» bleibt ab September am Boden
Seit acht Jahren beobachtet die fliegende Sternwarte «Sofia» die Sterne. Doch im September macht das Observatorium seinen letzten Flug – es hat ausgedient.
Das Wichtigste in Kürze
- Die fliegende Sternwarte Sofia wird ab September 2022 eingestellt.
- Das Observatorium war seit acht Jahren auf rund 800 Flügen im Einsatz.
- Die Kosten für den Betrieb des Projekt sind nicht mehr gerechtfertigt.
Sie ist weltweit einzigartig: die fliegende Sternwarte Sofia. Jetzt hat das besondere Observatorium ausgedient und düst ab September nicht mehr im Weltraum umher.
Das Projekt des Stratosphären Observatorium für Infrarot Astronomie wurde 2014 von der Nasa und der Deutschen Raumfahrtagentur DLR gestartet. Seither wurde die Sofia bei rund 800 Flügen eingesetzt – zuletzt auch im Februar aus Köln (D).
Begründet wird die Einstellung des Projekts wegen der Finanzen. Die Entscheidung der Nasa beruhe auf Empfehlung der US-«National Academy». Der Output der Sofia rechtfertige die Betriebskosten nicht mehr.
«Der Flugbetrieb von SOFIA hat auf hervorragende Art und Weise zu der langen Geschichte der deutsch-amerikanischen Kooperation beigetragen.» So lässt sich Nasa-Wissenschaftsdirektor Thomas Zurbuchen in einer Medienmitteilung von DLR zitieren. Weiter Zusammenarbeit der Behörden ist geplant.
Die fliegende Sternwarte sammelte mit dem deutschen 2,7-Meter-Teleskop relevante Bilder und Informationen der Milchstrasse. Diese sind allen Astronomen weltweit zugänglich. Das Observatorium, eine Boeing, die aus Palmdale fliegt, ist auf Infrarot spezialisiert. Es prägte wissenschaftliche Fortschritte: Mit der Sofia wurde 2019 das erste Molekül im Universum erstmals astrophysikalisch nachgewiesen, wie die DLR schreibt.