Forscher sagt: Vakzine schützen trotz Omikron vor schweren Verläufen

Keystone-SDA
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Basel,

Vor allem wegen der Impfung gebe es weniger schwere Verläufe bei Omikron. Die Variante ist sehr ansteckend und wird laut Wissenschaftlern bald vorherrschen.

Coronavirus Schweiz
Richard Neher, Biophysiker und Epidemiologe Universität Basel. - Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Omikron ist ansteckender als die Delta-Variante.
  • Dank der Impfung verlaufen die Ansteckungen meist aber nicht zu schwer.
  • Die Ungleichheiten im weltweiten Gesundheitssystem müssen verkleinert werden.

Auch wenn schwere Covid-19-Krankheitsverläufe seltener würden, sage dies noch nichts über die Virusvariante Omikron aus. Denn viele mit der neuen Variante infizierte Menschen seien vor der Ansteckung genesen oder geimpft gewesen.

«Dies ist wohl der Hauptgrund für die wenigen schweren Verläufe; nicht die Eigenschaften des Virus selbst», sagte der Basler Biophysiker Richard Neher. Er ist Forscher des Biozentrums der Universität Basel. Gemäss ihm ist die Übertragungsrate von Omikron fast dreimal so hoch wie bei der Delta-Variante.

«Das liegt jedoch nicht an dem Virus selbst, sondern daran, dass sich geimpfte und ungeimpfte Menschen anstecken». Das sagte Neher, Mitglied der wissenschaftlichen Taskforce, in einem auf der Webseite der Universität Basel veröffentlichten Interview. Wenn die Entwicklung weitergehe wie bisher, sei Omikron in etwa zwei bis vier Wochen in Europa vorherrschend.

Booster verstärkt Impfschutz massgeblich

Zumindest vor schweren Verläufen schütze die Corona-Impfung weiterhin, worauf immer mehr Hinweise deuten würden. Zwar sei der volle Impfschutz womöglich nicht mehr gegeben, der Booster könne dies aber teilweise wieder ausgleichen.

Auf der Online-Plattform «Nextstrain» sammeln Forschende die Genome von Sars-CoV-2. So wollen sie die Evolution und Ausbreitung des Virus und der verschiedenen Varianten verfolgen.

nextstrain
Anteile der Varianten des Coronavirus, die neue Variante Omicron ist rot. - Nextstrain.org

Von den inzwischen weltweit sechs Millionen vollständig sequenzierten Virusgenomen, gebe es allein für Omikron bereits 1200 Genom-Sequenzen, sagte Neher. Die Frage nach dem Ursprung der Variante sei aber nach wie vor nicht geklärt. Es seien keine nahen verwandten Varianten bekannt.

Ungleichheit im Gesundheitssystem ist problematisch

In der Fachwelt werden mehrere Möglichkeiten für die Entstehung der Omikron-Variante diskutiert. Hierzu gehört, dass Omikron in einem stark immunsupprimierten Patienten entstand - zum Beispiel in einem unzureichend behandelten HIV-infizierten Menschen. Denn in deren Körper können sich chronische Infektionen entwickeln, wo das Virus über lange Zeit überdauern und mutieren kann.

So sagte Neher denn auch: «Ich glaube, es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass wir die Ungleichheit im weltweiten Gesundheitssystem verringern müssen.» Dies gelte im Hinblick auf Covid-19, Impfstoffe und Infektionskrankheiten im Allgemeinen.

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