Forscher: Waldbrände in Kalifornien werden bis 2030 immer heftiger
Laut einer US-Studie werden sich die Waldbrände in Kalifornien bis 2030 intensivieren und dann wohl verschwinden, weil es zu wenige Bäume geben werde.
Das Wichtigste in Kürze
- Die alljährliche kalifornische Feuersaison verursacht immer grössere Schäden.
- Gemäss US-Forschern soll es bis 2030 noch schlimmer werden.
- Danach könnte es zu wenige Bäume für weitere grosse Waldbrände geben.
Alle Jahre wieder brennen im US-Bundesstaat Kalifornien die Wälder. Geht es nach einer neuen Studie, die letzte Woche in der Zeitschrift «Ecosphere» veröffentlicht wurde, könnten die Waldbrände nach 2030 verschwinden.
Denn gemäss Wissenschaftlern der Universitäten von Washington und Kalifornien solle es dann nicht mehr genug Bäume zum Abbrennen geben. Die Brände sollen bis dahin die Landschaft in der kalifornischen Sierra Nevada dermassen verändert haben, dass die typischen Bergwälder nicht mehr vorhanden sein werden. Doch bis es so weit ist, werden die Brände noch an Intensität zunehmen, warnen die Forscher.
Dazu haben sie die Bedingungen an der Big-Creek-Wasserscheide in der Sierra Nevada untersucht. Dort hatte letztes Jahr ein Feuer rund 78'000 Hektar Fläche vernichtet. Anhand der Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit haben die Forscher eine Simulation erstellt, welche aufzeigt, wie sich die Waldbrände in naher Zukunft entwickeln werden.
Weniger «Brennstoff» für Grossbrände
Demnach würden die immer wiederkehrenden, intensiven Brände dazu führen, dass es in der Big-Creek-Region nicht mehr genügend «Brennstoff» für die Grossbrände geben werde. Gleichzeitig mache der Klimawandel die dortigen Wälder durch die Trockenheit und grössere Hitze weniger produktiv.
Auch dadurch nehme die Vegetation ab und stehe weniger «Brennstoff» für die Feuer zur Verfügung, wie Studien-Hauptautorin Maureen Kennedy erklärt. Als Folge wäre die Region künftig durch Büsche und Sträucher statt durch Wälder geprägt oder sie versteppe sogar.
Doch noch bleibe Zeit, dieses düstere Szenario abzuwenden. Denn grundsätzlich gehören die saisonalen Grossbrände zum Ökosystem der ausgedehnten kalifornischen Wälder. Einige Baumarten benötigen mittlerweile sogar die Feuer für die Fortpflanzung. Laut Kennedy sollte man dies bei der Brandbekämpfung ausnutzen.
Brandbekämpfung durch kontrollierte Feuer
Sie glaubt nämlich, dass nebst dem Klimawandel auch die aktuellen Methoden der Brandbekämpfung Teil des Problems sein könnten und hinterfragt werden sollten: «Es gibt die Theorie, dass wenn man die Brände stets löscht, eine homogene Landschaft mit weniger Variabilität zurückbleibt.» Dabei entstünden grosse Flächen voller toter Bäume, was der reinste Zunder für Feuerstürme sei.
Kennedy empfiehlt den Brandbekämpfern, Sträucher und kleinere Bäume zu fällen und die Baumreste anschliessend mit einem kontrollierten, reinigenden Feuer zu entfernen. So könne eine weniger dicht bewaldete Landschaft entstehen. Das ermögliche trotz des Klimawandels, die Wälder in ihrem Bestand zu retten, ist sich die Forscherin sicher. Bereits die indigene Bevölkerung habe das so gemacht.