Forscherinnen lüften Rätsel um Herkunft spezieller Meteoriten

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Zürich,

Trümmer von Asteroiden-Kollisionen landen als Meteoriten auf der Erde. Forscherinnen konnten zum ersten Mal «Mesosiderite» den Asteroiden zuordnen.

Ein heftiger Einschlag auf Vesta könnte die verschiedenen Komponenten des Asteroiden vermischt haben. Trümmer dieser Mischung landeten als Meteoriten auf der Erde. (Illustration)
Ein heftiger Einschlag auf Vesta könnte die verschiedenen Komponenten des Asteroiden vermischt haben. Trümmer dieser Mischung landeten als Meteoriten auf der Erde. (Illustration) - sda - Makiko Haba / ETH Zürich / Tokyo Inst. of Technology

Das Wichtigste in Kürze

  • Trümmer von Asteroiden-Kollisionen landen als Meteoriten auf der Erde.
  • Forscherinnen konnten «Mesosiderite» zum ersten Mal Asteroiden zuordnen.

Seltene Meteoriten aus Silikatgestein, Eisen und Nickel sind Zeugen des Zusammenpralls von grossen Asteroiden.

Forschende um Maria Schönbächler von der ETH Zürich und ihre Mitarbeitenden Makiko Haba und Jörn-Frederik Wotzlaw haben eine seltene und spezielle Art von Meteoriten aus Silikatgestein und Metall unter die Lupe genommen.

Sie konnten fünf dieser sogenannten «Mesosiderite» dank hochpräziser Messungen datieren und erstmals einem Asteroiden zuzuordnen: Sie stammen von Kollisionen des Asteroiden Vesta mit anderen Himmelskörpern, wie die Wissenschaftler im Fachblatt «Nature Geoscience» berichten. Vesta ist neben dem Zwergplanet Ceres eines der grössten bekannten Objekte des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter.

Aufgrund der speziellen Zusammensetzung von Mesosideriten wusste man bereits, dass sie von Asteroiden mit Kruste, Mantel und flüssigem Kern stammen müssen und bei Kollisionen ins All geschleudert werden. Die Silikatgestein-Bruchstücke stammen aus der Kruste, Eisen und Nickel aus dem Kern. Aber: «In der Regel ist es sehr schwierig bis unmöglich, Meteoriten bestimmten Ursprungsasteroiden zuzuweisen», liess sich Schönbächler in einer Mitteilung der ETH vom Mittwoch zitieren.

Bei den Einschlägen wurde Material ins All geschleudert

Dass dies nun gelang, beruht zum einen auf der hochpräzisen Datierung und Messung der chemischen Zusammensetzung, andererseits auf Beobachtungsdaten der Nasa-Raumsonde «Dawn», die auf ihrem Flug zum Zwergplanet Ceres den Asteroiden Vesta mehrfach umkreiste. Die Sonde untersuchte Vestas Oberfläche und schoss Fotos. Darauf sind unter anderem an Vestas Südpol eine Verdickung der Kruste und zwei jüngere Einschlagkrater zu sehen. Bei diesen Einschlägen wurde offenbar Material ins All geschleudert, das als Mesosiderite auf der Erde niederging und nun von Schönbächlers Team untersucht wurde.

Meteoriten Schottland
Sicht auf Meteoriten im Naturhistorischen Museum in Bern, die auf dem Twannberg gefunden wurden. In Schottland schlug vor 1,2 Milliarden Jahren ein riesiger Meteorit ein. - Keystone

Dafür sprechen Alter und Zusammensetzung dieser Meteoriten: Bei der Analyse fokussierten die Forschenden auf sogenannte Zirkone, robuste Mineralien, die in Magmakammern entstehen und das Alter des Gesteins verraten, in dem sie eingebettet sind. In den Mesosideriten fanden sich zwei Generationen von Zirkonen, die zwischen 4,56 und 4,52 Milliarden Jahre alt sind, wie die ETH schrieb.

Die älteren Zirkone stammen aus einer Zeit, in der die Asteroidenkruste allmählich abkühlte und erstarrte, die jüngeren von einer heftigen Streif-Kollision mit einem weiteren Asteroiden.

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