Forschung zeigt: Doppelgänger haben ähnliche Gene
Doppelgänger sehen sich erstaunlich ähnlich, ohne verwandt zu sein. Ein Forscher untersuchte dieses Phänomen.

Das Wichtigste in Kürze
- Manel Esteller untersuchte Menschen, die fast gleich aussehen.
- Dabei stellte sich heraus, dass diese Doppelgänger starke genetische Ähnlichkeiten haben.
Es gibt Menschen auf der Welt, die sich ohne verwandtschaftliche Beziehung sehr ähnlich sehen. Der Genetiker und Krebsspezialist Manel Esteller hat diese Paare auf genotypische und phänotypische Ähnlichkeiten untersucht. Die Ergebnisse sind verwunderlich.
Um diese Forschung anzustellen, nahm Esteller Kontakt zu dem Fotokünstler François Brunelle auf. Seit über 20 Jahren lichtet dieser Menschen ab, die so ähnlich aussehen, dass sie Zwillinge sein könnten. In der Bilderserie «I’m not a look-alike!» («Ich bin kein Doppelgänger») sind Beispiele zu sehen.
32 der rund 200 Paare, die Brunelle fotografierte, nahmen an der Studie teil. Durch eine Software waren die Paare zu erkennen, die tatsächlich grosse Ähnlichkeiten aufwiesen: 50 Prozent fielen in diese Kategorie.
Genome der Doppelgänger sind sehr ähnlich
An diesen 16 Doubles nahm Estelle schliesslich Detailuntersuchungen vor: Genom, Epigenom und Mikrobiom wurden unter die Lupe genommen. Die zwei letzteren sind viel stärker durch die Umwelt beeinflusst als das Genom.
Dabei stellte sich heraus, dass die Gene der Menschen, die sich so verblüffend ähnlich sehen, tatsächlich viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Die Epigenome und Mikrobiome hingegen, die stark durch die Umwelt beeinflusst sind, unterschieden sich. Daraus ist abzuleiten, dass das gleichartige Aussehen der Paare den Ursprung eher in den Genen, als in der Umwelt findet.