Gebeine von spanischem Diktator Franco sollen im Juni umgebettet werden
Nach monatelanger Debatte steht der Termin für die Umbettung der Gebeine des spanischen Diktators Francisco Franco fest: Wie die Regierung in Madrid am Freitag mitteilte, soll Franco am Morgen des 10. Juni exhumiert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Regierung legt trotz Widerstands der Familie Termin fest.
Sein monumentales Mausoleum im Valle de los Caídos nordwestlich von Madrid ist seit Jahren eine Pilgerstätte für Rechte und Rechtsextreme.
Eine Umbettung der Gebeine Francos ist seit Jahren ein hochumstrittenes Thema in Spanien. Ministerpräsident Pedro Sánchez von der sozialdemokratisch ausgerichteten Sozialistischen Arbeiterpartei Spaniens (PSOE) hatte das Vorhaben nach seiner Amtseinführung im vergangenen Jahr aufgegriffen und sich das Einverständnis des Vatikans für eine Umbettung geholt. Francos Nachfahren und Politiker rechter Parteien protestieren seit Monaten gegen die Pläne.
Vorschläge von Francos Angehörigen, die Gebeine des rechtsgerichteten Diktators in Madrids wichtigster Kathedrale beizusetzen, hatte Sánchez abgelehnt. Die Regierung befürchtet, die Kirche könnte zum Anziehungspunkt für Franco-Anhänger werden. Stattdessen soll er ausserhalb von Madrid neu beigesetzt werden. Die Nationale Francisco-Franco-Stiftung kündigte an, sie werde gegen die Umbettungspläne vor den Obersten Gerichtshof ziehen.
Der Umgang mit der Franco-Diktatur spaltet Spanien bis heute. Er war als Sieger aus dem Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 zwischen seinen rechten Putschisten und den Anhängern der republikanischen Regierung hervorgegangen und hielt sich bis zu seinem Tod 1975 an der Macht.