Gibt es bald einen Aufzug zum Mond?
Verrückt, aber wahr: Laut Forschern wäre es theoretisch möglich, einen Aufzug zum Mond zu bauen.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Forschern wäre es möglich, einen Aufzug zum Mond zu bauen.
- Das Kabel dazu müsste aber vom Mond aus Richtung Erde verlegt werden.
- Für die Reise zum Mond bräuchte es aber immer noch eine Rakete.
Es klingt wie aus einem Science-Fiction-Streifen, laut Wissenschaftlern könnte es aber Wirklichkeit werden: ein Aufzug zum Mond.
Forscher der Universität Cambridge haben eine Formel entwickelt, wie ein solcher Lift möglich gemacht werden könnte. Das berichtet «SWR 3».
Kabel für Aufzug müsste auf Mond beginnen
Die Wissenschaftler, die es vor ihnen versucht haben, hätten laut den Forschern falsch gerechnet. Sie überlegten nämlich, wie ein Kabel von der Erde zum Mond verlegt werden könnte. Die Astrophysiker Zephyr Penoyre und Emily Sandson erklärten: Man müsse das Kabel umgekehrt bauen – vom Mond zur Erde.
Das Kabel müsste über 320'000 Kilometer lang sein. Und enormen Kräften widerstehen können. Ein Seil, das vom Mond bis in die Erdumlaufbahn reichen würde, könnte diesen starken Kräften standhalten. Umgekehrt gäbe es keine mögliche Lösung.
Laut den Berechnungen der Wissenschaftler könnte das Kabel dünner als ein Bleistift sein. Und so ungefähr 44 Tonnen wiegen. Ins All gebracht werden sollte es mit einer NASA- oder SpaceX-Rakete. Kostenpunkt: ein paar Milliarden US-Dollar.
Reise zum Mond immer noch nicht ohne Rakete möglich
Auch mit diesem Aufzug wäre es aber nicht möglich, auf der Erde ein- und dann auf dem Mond wieder auszusteigen. Das Kabel würde nämlich in einer geostationären Umlaufbahn über der Erde enden. In einer Höhe von 36'000 Kilometern über dem Meeresspiegel. Deshalb müsste die Reise zum Mond immer noch mit einer Rakete begonnen werden.
Ein solcher Aufzug wäre aber eine enorme finanzielle Entlastung, wie «SWR 3» weiter schreibt. Zurzeit kostet der Transport eines Kilogramms Fracht von der Erde zum Mond 12'000 bis 80'000 Dollar. Mit dem Lift lägen die Kosten nur noch bei 200 Dollar pro Kilo.
