Gürtelrose-Impfung soll Demenz-Risiko verringern
Wissenschaftler aus Europa und den USA haben einen bemerkenswerten Zusammenhang zwischen Demenz-Erkrankungen und der Gürtelrose-Impfung entdeckt.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Gürtelrose-Impfung kann das Risiko, an Demenz zu erkranken, reduzieren.
- Forschende aus Europa und den USA fanden dies in einer neuen Studie in Wales heraus.
- Eine Demenzdiagnose kann sich durch die Impfung um 19,9 Prozent verringern.
In der Vergangenheit hing in Wales der Anspruch auf eine Impfung gegen Gürtelrose vom Geburtsdatum ab. Personen, die vor dem 2. September 1933 geboren wurden, waren ausgeschlossen. Waliserinnen und Waliser, die nach diesem Datum geboren wurden, waren dagegen impfberechtigt.
In einer Studie boten diese Umstände nun die idealen Forschungsvoraussetzungen, um den Zusammenhang zwischen Demenz-Erkrankungen und Gürtelrose-Impfungen zu untersuchen. Forschende der Universitäten Heidelberg, Mainz und Wien kamen dafür zusammen. Auch Forschende von der kalifornischen Stanford University beteiligten sich.
Demenzdiagnose verringert sich bei Impfung um 19,9 Prozent
Bei einer Probandenzahl von über 290'000 Menschen und Daten über Impfungen, ärztliche Untersuchungen und Sterbeurkunden entdeckten sie auffallende kausale Zusammenhänge. Eine Demenzdiagnose verringerte sich bei einer Gürtelrose-Impfung um 19,9 Prozent, in den den darauf folgenden sieben Jahren. Und bei Frauen wirkte das Vakzin deutlich stärker als bei ihren männlichen Zeitgenossen.
Das Fazit der Forschenden: «Unsere Ergebnisse deuten stark auf eine wichtige Rolle des Varizella-Zoster-Virus bei der Entstehung von Demenz hin».
Noch wurden, laut «Focus», die Untersuchungs-Ergebnisse nicht von einem Fachkollegium geprüft. Einen positiven Ausblick auf die Zukunft der Demenz-Forschung erlauben sie dennoch.