Spitzentemperaturen von 38 Grad Celsius sind in Sibirien nichts Ungewöhnliches. Laut Forschern wäre die Hitzewelle ohne Klimawandel «fast unmöglich».
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Dieses Bild stammt aus einem vom russischen Notfallministerium zur Verfügung gestellten Video und zeigt den Blick auf einen Waldbrand aus einem Mehrzweck-Amphibienflugzeug des russischen Notfallministeriums im Transbaikalischen Nationalpark in Burjatien, Sibirien, Russland - Uncredited/Russian Emergency Ministry Press Service/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hitzewelle in Sibirien hängt stark mit dem Klimawandel zusammen.
  • Seit Monaten sind die Temperaturen um fünf Grad höher als im Durchschnitt.
  • Ohne den Klimawandel gäbe es eine derartige Hitzeperiode höchstens alle 80'000 Jahre
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Spitzentemperaturen von 38 Grad Celsius und seit Monaten durchgehend um fünf Grad Celsius höhere Durchschnittstemperaturen: Die jüngste Hitzewelle in Sibirien wäre nach Einschätzung eines internationalen Forscherteams ohne den menschengemachten Klimawandel «fast unmöglich».

Ohne ihn gäbe es eine derartige Hitzeperiode demnach höchstens alle 80'000 Jahre. Dies schreiben die Forscher in einer am Mittwoch veröffentlichte Studie. Ihr Fazit: Es ist höchste Zeit zu handeln.

Die Auswirkungen des Klimawandels auf extreme Wetterereignisse wie Monsterstürme oder Dürren sind inzwischen wohlbekannt. Doch lange waren die Wissenschaftler nicht in der Lage, ein einzelnes Wetterextrem eindeutig mit der Erderwärmung in Verbindung zu bringen.

Klimawandel-Einfluss auf Sibirien ermittelt

Es gelang dem Forscherteam mit Hilfe von Computersimulationen, den Einfluss des Klimawandels auf die Hitze in Sibirien zu ermitteln. Dies dank einer noch recht jungen Disziplin – der sogenannten Zuordnungsforschung.

Sie kommen zu folgendem Schluss: DieHitzewelle wäre «in einem Klima, das nicht durch den Ausstoss von Treibhausgasen erwärmt wurde, fast unmöglich». Die CO2-Verschmutzung der Atmosphäre habe die ungewöhnlich hohen Temperaturen 600 Mal wahrscheinlicher gemacht.

Hauptautor Andrew Ciavarella vom britischen Wetterdienst (Met Office) bezeichnete die Ergebnisse der Studie «niederschmetternd». Diese seien «ein weiterer Beweis für die extremen Temperaturen» , die häufiger zu erwarten seien.

Studie noch nicht von anderen Forschern begutachtet

Die Studie wurde von anderen Wissenschaftlern noch nicht begutachtet. Mitautorin Sarah Kew vom Royal Netherlands Meteorological Institute sprach dennoch von einem der «überzeugendsten Ergebnisse aller bisherigen Zuordnungsstudien».

Dem Forscherteam zufolge hat die Hitzewelle in Sibirien gravierende Folgen für die gesamte Welt. Sie erinnerten daran, dass inzwischen rund 1,15 Millionen Hektar Wald in Flammen aufgingen. Sie setzten Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre frei.

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