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Hoffmann-La Roche testet Medikament gegen Corona-Komplikation

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Basel,

Der Pharma-Riese Hoffmann-La Roche befasst sich mit einer schweren von Corona ausgelösten Komplikation. Dagegen testet man nun am Mensch ein Biotech-Medikament.

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Der Hauptsitz von Hoffmann-La Roche in Basel. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine schwere Komplikation bei einer Covid-19-Erkrankung ist der «Zytokinsturm».
  • Roche testet nun an Menschen ein Medikament gegen diese Entzündungsreaktion.

Eine der gefürchteten Komplikationen bei Patienten mit schwerer Covid-19-Erkrankung ist ein sogenannter «Zytokinsturm». Dies ist eine sich überschlagende, den ganzen Körper schädigende Entzündungsreaktion. Hoffmann-La Roche untersucht nun das Biotech-Polyarthritismedikament Tocilizumab auf seine Wirksamkeit dagegen.

Für die Behandlung von Covid-19 durch SARS-CoV-2-Erreger existieren viele Ideen. Zudem gibt es viele anekdotische Befunde aus der Zeit von SARS und MERS. Doch klinische Studien unter Placebo-Kontrolle mit zufälliger Zuteilung der Probanden fehlen durchgehend. Damit ist das Wissen um die Wirksamkeit bisher Flickwerk.

Hoffmann-La Roche will hier mit einer gross angelegten Studie unter Verwendung des monoklonalen Antikörpers Tocilizumab eine klassische Untersuchung starten. Begonnen werde «mit einer randomisierten (Zufallszuteilung der Probanden) doppelt-blinden und Placebo-kontrollierten Phase III-Studie. Dies, um Sicherheit und Wirksamkeit einer intravenösen Gabe des Medikaments bei Patienten mit schwerer Covid-19-Erkrankung» zu untersuchen. Dies teilte der Pharma-Konzern mit.

Hoffmann-La Roche testet an 330 menschlichen «Versuchskaninchen»

Alle aufgenommenen Patienten bekommen die beste Standardtherapie plus den monoklonalen Antikörper oder Placebo und werden 60 Tage lang beobachtet. Insgesamt sollen in die Studie, die von der US-Arzneimittelbehörde FDA genehmigt wurde, rund 330 Patienten aufgenommen werden. Entwicklung des klinischen Zustandsbildes, Mortalität, Dauer der notwendigen künstlichen Beatmung und Aufenthaltsdauer auf Intensivstationen sind die Auswertungsparameter. Die wissenschaftliche Untersuchung soll Anfang April beginnen.

Tocilizumab ist ein monoklonaler Antikörper, der in der Behandlung von mittlerer bis moderater chronischer Polyarthritis verwendet wird. Der Wirkstoff blockiert den Rezeptor für den entzündungsfördernden Immunbotenstoff Interleukin-6 (IL-6) und soll die Entzündungs-Signalkaskade bei überschiessender Inflammation abschneiden. Gerade das tritt ja bei Sepsis beziehungsweise einem «Zytokinsturm» in den Vordergrund.

In China hätte man bei 150 Patienten mit schwerer Covid-19-Erkrankung unter anderem hohe Interleukin-6-Werte im Blut registriert. Das würde auf eine durch SARS-CoV-2 verursachte Hyperentzündungsreaktion hindeuten, wie ein wissenschaftlicher Bericht in der Medizinfachzeitschrift «The Lancet» vermerkte.

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