Japans Lebenserwartung steigt, regionale Unterschiede wachsen
Die Lebenserwartung in Japan erreicht neue Höhen. Doch regionale Unterschiede bei medizinischen Ressourcen und Prävention verstärken sich.

In Japan stieg die durchschnittliche Lebenserwartung bis 2021 auf 85,2 Jahre. Das entspricht einem Plus von 5,8 Jahren seit 1990.
Auch die gesunde Lebenserwartung, also die Zeit ohne grössere gesundheitliche Einschränkungen, erhöhte sich von 69,4 auf 73,8 Jahre.
Gleichzeitig verlängerte sich die Lebenszeit mit gesundheitlichen Problemen laut «sumikai.com» von 10 auf 11,3 Jahre. Diese Daten stammen aus einer Studie unter Beteiligung der Keio-Universität, basierend auf offiziellen Statistiken und Krankheitsdaten.
Regionale Disparitäten verschärfen sich
Obwohl alle Präfekturen Fortschritte bei der Lebensdauer verzeichneten, wuchsen die Unterschiede zwischen den Regionen. 1990 betrug die Differenz zwischen der höchsten und niedrigsten Lebenserwartung 2,3 Jahre.

Bis 2021 stieg dieser Wert auf 2,9 Jahre. Shiga führte mit 86,3 Jahren, während Aomori mit 83,4 Jahren das Schlusslicht bildete. Laut Forschenden sind ungleiche Verteilungen medizinischer Ressourcen und Präventionsmassnahmen zentrale Gründe für diese Diskrepanz.
Lebenserwartung: Rückgang bei Todesursachen verlangsamt
Die altersunabhängigen Sterberaten für Krankheiten wie Schlaganfälle und Herzkrankheiten sanken zwischen 1990 und 2005 jährlich um etwa zwei Prozent.

Seit 2015 hat sich dieser Rückgang jedoch auf durchschnittlich 1,1 Prozent pro Jahr verlangsamt. Experten sehen hier eine Herausforderung für das Gesundheitssystem.
Forderungen nach sozialem Ansatz
Die Studie betont die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes zur Reduzierung regionaler Ungleichheiten. Shuhei Nomura von der Keio-Universität erklärt laut «sumikai.com»:
«Wenn man dem Beispiel von Regionen folgt, die durch eine ausgewogene Verteilung der Gesundheitsversorgung und eine Änderung des Lebensstils eine hohe Lebenserwartung erreichen, lassen sich regionale Unterschiede verringern.»
Die Forschenden empfehlen eine gerechtere Verteilung von Ressourcen sowie stärkere Prävention und Unterstützung im Alltag.