Junge Eltern leiden bis zu sechs Jahre an Schlafstörungen
Schlechte Neuigkeiten für junge Eltern: Laut einer Studie wird der Schlaf nach der Geburt bis zu sechs Jahre negativ beeinträchtigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach der Geburt dauert es bei Eltern bis zu sechs Jahre, bis diese wieder normal schlafen.
- Bei Frauen sind die Schlafstörungen noch ausgeprägter als bei den Männern.
Dass Babys und Kleinkinder für schlaflose Nächte sorgen können, ist wohl allen Eltern geläufig. Wie sehr der Schlaf beeinträchtigt wird, haben Forscher der Universität Warwick in Grossbritannien nun mit Daten aus Deutschland analysiert.
Demnach dauert es nach der Geburt des ersten Kindes bis zu sechs Jahre, bis Mutter und Vater wieder so schlafen können wie davor. Härter trifft es meist die Mütter, erläutert Sakari Lemola vom Psychologischen Institut der Universität. «Frauen leiden nach der Geburt eines Kindes in der Regel häufiger an Schlafstörungen als Männer.» Dies liege daran, dass Mütter nach wie vor häufiger als Väter die primären Bezugspersonen seien.
In den ersten sechs Monaten seien die Auswirkungen auf stillende Mütter zudem grösser. Erstlingseltern hätten es schwieriger als erfahrene Eltern mit mehr Kindern, so Lemola.
Etwa eine Stunde weniger
Nach seinen Worten schlafen Mütter im Durchschnitt in den ersten drei Monaten, innerhalb derer ein Tiefpunkt erreicht wird, eine Stunde weniger als vor der Geburt. Bei den Vätern sind es 15 Minuten weniger. Zwar bessere sich das mit zunehmendem Alter des Nachwuchses. Doch selbst wenn die Kinder bereits vier bis sechs Jahre alt sind, schlafen Frauen der Studie zufolge noch 20 Minuten und Väter 15 Minuten weniger pro Nacht als vor der Geburt.
Für die Untersuchung über Langzeiteffekte von Schwangerschaft und Geburt auf die Schlafzufriedenheit und -Dauer wurden die Antworten von 2541 Müttern und 2118 Vätern des sogenannten sozio-oekonomischen Panels (SOEP) aus den Jahren 2008 bis 2015 ausgewertet. Dabei handelt es sich um eine repräsentative Wiederholungsbefragung im Auftrag des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).