Kinder erkranen häufiger an Pseudokrupp: Ist Omikron schuld?
Seit der Pandemie, aber besonders während der Omikron-Welle landen häufiger Kinder mit Pseudokrupp im Spital. Gibt es einen Zusammenhang mit dem neuen Symptom?
Das Wichtigste in Kürze
- Ein US-Forschungsteam nimmt an, dass Omikron bei Kindern vermehrt zu Pseudokrupp führt.
- Seit Beginn der Pandemie erkrankten wissentlich 75 Kinder an der Atemwegserkrankung.
- 61 von ihnen wurden während der Omikron-Welle ins Spital eingewiesen.
Corona hat viele Folgen – auch für Kinder.
Seit Omikron so stark verbreitet ist, treten offenbar immer mehr Anfälle von Pseudokrupp bei Kindern auf. Dies beobachten Ärzte und Ärztinnen des Boston Children's Hospital. Bei Pseudokrupp – in der Fachsprache Laryngotracheitis – handelt es sich um eine Komplikation viraler Atemwegsinfektionen.
Die Ergebnisse des medizinischen Teams wurden in der Fachzeitschrift der «American Academy of Pediatrics» publiziert.
Wenn ein solcher Anfall eintritt, schwellen die Luftröhre und der Kehlkopf bei Kindern an. Dies führt zu einem bellenden Husten sowie zu pfeifenden Atemgeräuschen. Für Säuglinge und Kleinkinder sind solche Anfälle eine Qual. Dass sich die Atemwege verschliessen und das Kind erstickt, passiert jedoch selten.
Wieso hängen Pseudokrupp und Omikron zusammen?
Bisher wurden bei den Corona-Varianten keine solchen Vorfälle ausgemacht, Omikron ist die erste Mutante, welche einen Zusammenhang vermuten lässt. Gemäss Ryan Brewster wurden seit Pandemie-Beginn 75 Kinder wegen Pseudokrupp im Spital behandelt. 61 davon (81 Prozent) wurden während der Omikron-Welle ins Spital eingewiesen. Dies berichtet der Pädiater vom Boston Children's Hospital dem Kölner «ntv».
Brewster empfiehlt Ärzten und Ärztinnen, sich auf intensivmedizinische Behandlungen vorzubereiten. Zudem sollten Infektionen mit Omikron bei Kindern nicht unterschätzt werden. Das Bostoner Forschungsteam schätzt die Fälle der Atemwegserkrankung bei einer Ansteckung mit der Omikron-Variante für schwerwiegender ein als bei anderen.